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04.09.2017
Schnittig vollgestellt
Zaha Hadid Architects planen im Hafen von Tallinn
Kreuzfahrten auf der Ostsee sind ein boomendes Geschäft – insofern verwundert es nicht, dass in den Renderings des jüngsten Projekts von Zaha Hadid Architects zahlreiche Passagierschiffe zu sehen sind. Nach einem Wettbewerbsgewinn ist das Londoner Büro nämlich für die Transformation des alten Hafens von Tallinn zuständig. Bis spätestens 2030 soll dort anscheinend mit Hilfe von schnittigen weißen Blöcken das geeignete Ambiente für den gehobenen Bootstourismus geschaffen werden.
Die Architekten verstehen ihren Entwurf als Erweiterung des örtlichen Wohnangebots zwischen Altstadt und Plattenbau. Die auf schmalen Grundstücken dicht gesetzten Volumen nehmen den Maßstab der Umgebung auf und etablieren neue Beziehungen zwischen Hafen und Innenstadt. Neben Wohnungen und Hotels sollen vor allem Gastronomie, Kultur- und Unterhaltungsangebote sowie Einkaufsmöglichkeiten entstehen – man hofft, sowohl Einheimische wie Besucher anzusprechen.
Die Visualisierungen zeigen dabei eine Mischung aus typischen Masterplanelementen – ein zentraler Boulevard mit Nebenplätzen, eine Seilbahn, eine Marina samt dicht möbliertem Stadtraum – und erstaunlich konkreten architektonischen Setzungen. Insbesondere die Blöcke selbst wirken dabei, als müssten sie in dieser Form auch genau so von ZHA geplant werden.
Um eine neutrale, architektonisch offene Entwicklung ging es hier auf den ersten Blick also eher nicht, auch wenn alle Beteiligten betonen, dass es nicht zuletzt auch die strukturellen Lösungen des Entwurfs waren, die überzeugten. Vielleicht darf man sich also schon noch Hoffnungen machen, dass hier am Ende nicht alles im Einheitsstil vollgestellt wird. (sb)
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