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20.07.2017

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Koray Duman plant islamisches Kulturzentrum in New York


Das Cordoba House ist eine kulturelle Nonprofitorganisation mit Sitz in New York. Ehemals bekannt als die American Society for Muslim Advancement liegt ihr erklärtes Ziel darin, ein entschieden zeitgenössisches, pluralistisches und spirituelles Islamverständnis in den USA zu vermitteln. Der Name Cordoba, der gewählt wurde, um die inklusive Agenda der Organisation zu verdeutlichen, bezieht sich auf die gleichnamige Stadt in Spanien: Vom 8. bis zum 11. Jahrhundert lebten dort Juden, Muslime und Christen friedlich zusammen.

Da viele Moscheen in New York vor allem die praktische Ausübung von Religion lehren, initiierte das Cordoba House den Bau eines islamischen Kulturzentrums mit demselben Namen – für die circa 800.000 in New York lebenden Muslime, aber auch für Anhänger anderer Religionen. Das von Büro Koray Duman Architects (New York) geplante Zentrum soll den Austausch zwischen ihnen fördern und bietet dafür auf 9.300 Quadratmetern Platz: Mit Gebets- und Veranstaltungsräumen, Restaurants, Shoppingangebot, Künstlerstudios und Werkstätten, Sporträumen, Büros, Bibliothek und Kindergarten.

Inspiration fanden die Architekten in den Külliyes: Sozio-religiöse Stiftungen in historischen, durch den Islam geprägten Städten, die Aufgaben wie Armenspeisung, Erziehung, Körperreinigung und Krankenpflege übernahmen. Ihre Erschließung – ein öffentlicher Weg verbindet die verschiedenen Einrichtungen –  sowie ihre gestaffelte Organisation von Öffentlichkeit und Privatheit übertrugen sie auf das Kulturzentrum – wenn auch in einer New Yorker Übersetzung: Um einen vom Grundstücksrand abgerückten, eingestellten Raumkörper wickelt sich ein begehbares Trajekt. Damit die Ausrichtung der in der unteren, öffentlich zugänglichen Zone liegenden Gebetsräume nach Mekka hin  gewährleistet werden konnte, verdrehten sie die Basis des eingestellten Volumens leicht im Uhrzeigersinn. Die vorgehängte Fassade des Gebäudes orientiert sich hingegen streng am Manhattan-Grid und signalisiert gleichzeitig maximale Transparenz.

Geplant war, das Cordoba House schon 2010 am Park Place 51, zwei Blocks vom ehemaligen Standort des World Trade Centers, anstelle eines bei den Anschlägen vom 11. September 2001 beschädigten Wohnhauses zu errichten. Die von den Gründern der islamfeindlichen Gruppe Stop Islamization of America geprägte Bezeichnung als „Ground Zero Mosque“ macht allerdings klar, dass dieses vom damaligen Präsidenten Obama unterstützte Vorhaben bei weitem nicht nur auf Gegenliebe stieß – entsprechend entsteht dort nun ein Hochhaus mit Wohnungen im Luxussegment. Die Bauherrschaft des Cordoba Houses ist derzeit um Spenden zur Finanzierung des Erwerbs eines nicht genauer benannten Grundstückes bemüht. Ab 2020 soll der mit 165 Millionen Dollar budgetierte Entwurf dann wirklich gebaut werden. (kms)


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