- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
17.07.2017
Schottisch Ronchamp
Schutzhütte in den Highlands von Moxon Architects
Wir sind mitten drin in der Wandersaison. Wer sich die Schönheit der Natur erlaufen möchte, muss auf architektonische Höhepunkte nicht verzichten. In den slowenischen Alpen kann man beispielsweise in der Schutzhütte von OFIS übernachten, und in den Schottischen Highlands gibt es jetzt eine Hütte von Moxon Architects (London).
Im Nationalpark Cairngorms, wo die Architekten auch einen Bürostandort haben, sollte ein Rückzugsraum entstehen, der möglichst wenig in die Landschaft eingreift. Das Projekt mit dem schottisch-gälischen Namen Culardoch Shieling versteht sich als „bescheidene“ Hütte, die „zu irgendeiner Zeit innerhalb der letzten 300 Jahre gebaut worden sein könnte“, erklärt der Architekt Ben Addy. Unbehandeltes Lärchenholz verkleidet die Wände unter dem überstehenden Dach, das mit Moos aus der Umgebung gedeckt wurde. Strom, fließend Wasser und andere Annehmlichkeit der Zivilisation findet man hier nicht, dafür gemeinschaftliche Gemütlichkeit an einer langen Tafel im Inneren des 47-Quadratmeter-Baus.
Die Hütten von OFIS und Moxon haben vieles gemeinsam: Beide bieten Schutz in einer ansonsten unberührten und gewaltigen Natur, geneigte Dächer leiten Schnee und Wasser ab. Doch während die OFIS-Hütte eine Metallverkleidung mit großflächiger Verglasung an den Giebelseiten kombiniert, wählten die britischen Architekten regionale Materialien. Die Hütte versteht sich nicht als visuelles Zeichen, sondern versucht durch Position und Material mit der Umgebung zu verschmelzen. Im Inneren wird kein großformatiger Ausblick inszeniert, sondern durch die kleinen und verstreut angeordneten Fenster eher eine kontemplative Wirkung erzielt. Es ist sicher kein Zufall, dass die Fenster an Le Corbusiers Sakralarchitektur in Ronchamp erinnern. (dd)
Kommentare:
Kommentare (2) lesen / Meldung kommentieren