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30.04.1999
Mehr Licht!
Wiederöffnung des Goethe-Nationalmuseums in Weimar
Am 1. Mai 1999 wird das Goethe-Nationalmuseum wiedereröffnet, das wichtigste Museum der Stiftung Weimarer Klassik. Der bauliche Zustand des Hauses und die Organisation der Ausstellung waren dringend erneuerungsbedürftig. So fehlten bisher wesentliche Funktionen eines zeitgemäßen Museums wie ein Vortragsraum oder eine Cafeteria; die technische Infrastruktur war in vielen Bereichen veraltet oder defekt und bedurfte daher einer grundlegenden Überarbeitung.
1993 beauftragte die Stiftung Weimarer Klassik das Architekturbüro Fischer/Fromm + Partner (Berlin und Erfurt) mit der Neuordnung des Komplexes.
Bisher bestand der Museumskomplex aus vier Einzelgebäuden, die für den Besucher ein schwer durchschaubares Raum- und Nutzungsgefüge bildeten. Mit dem unter Denkmalschutz stehenden Ensemble war behutsam umzugehen, das äußere Erscheinungsbild durfte nur unwesentlich verändert werden. Über ein angrenzendes Grundstück konnten in der Neuplanung die bestehenden Bereiche durch ein neues Haupttreppenhaus erschlossen und die vorhandenen Ausstellungsflächen um die notwendigen Serviceflächen für Foyer, Garderobe und Toiletten, Vortragsraum und Cafeteria ergänzt werden. Wesenliche Aspekte bei der Überarbeitung waren die Neuorganisation der Erschließung, vor allem die Führung des Besuchers durch die Sammlung. Mit den beiden neuen Treppen wurde dies im Museum auf unterschiedliche Weise versucht: Bei der Treppe in der zentralen Halle handelt es sich um eine dynamische Geste, bei der Museumstreppe hingegen soll der Besucher gar nicht bemerken, daß er sich in die Höhe bewegt, bereits nach vier Stufen erreicht man eine neuen Ausstellungsraum.
Für die Neugestaltung des Museums spielte auch der Wunsch nach „mehr Licht“ eine entscheidende Rolle. Eine wesentliche Entscheidung war die Öffnung des Foyers zum Garten. Aber auch der Vortragsraum im Keller erhielt im angehobenen Deckenrand einen Lichtstreifen. Außerdem wurde die innenliegende Treppenhalle überkuppelt (Foto als ZOOM-Bild hinterlegt), sie wird nun von oben mit Tageslicht durchflutet.
Ungewöhnliche Wege wurden bei der Ausleuchtung der Ausstellungsräume beschritten: Statt die Fenster zu verkleiden und die Räume mit Kunst- und Oberlichtern zu beleuchten, um die Exponate vom Tageslicht abzuschotten, wurde ein Jalousiesystem installiert, durch das die Besucher auch nach draußen schauen können.
Fotos: Fischer/Fromm + Partner
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