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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Umbau_von_COBE_in_Kopenhagen_5097183.html

05.07.2017

Wohnsilo in Toplage

Umbau von COBE in Kopenhagen


An allen Ecken und Enden der Kopenhagener Hafenareale wird gebaut. Nun auch im Bereich des Nordhafens. Im Vergleich zum Hafenareal in Christiania – in dem seit Jahren bereits bemerkenswerte Projekte entstehen und das direkt gegenüber des historischen Altstadtkerns liegt – ist der Hafen nördlich der City ein großmaßstäbliches, echtes Industriegebiet, das im Laufe des 20. Jahrhunderts aufgebaut wurde und dementsprechende Dimensionen aufweist. Neben Ørestad im Süden ist Nordhavn das zweite große, zusammenhängende Entwicklungsgebiet der dänischen Hauptstadt. Dass in einem solch prominenten Gebiet die lokalen Platzhirsche COBE mitspielen, wundert nicht.

Erst vor einigen Monaten gaben die Kopenhagener Architekten die Fertigstellung des Wohnbaus Krøyers Plads bekannt, den sie zusammen mit Vilhelm Lauritzen an der Hafenkante von Christiania und mit bestem Ausblick auf die Altstadt realisierten. Nun folgt das letzte Woche offiziell eröffnete Wohnhochhaus The Silo.

Auf Basis eines Wettbewerbs, den COBE vor drei Jahren gewannen, bauten sie im Auftrag der Bauherren Klaus Kastbjerg und NRE Denmark ein typisches Getreidesilo um, wie man es in wohl allen Häfen dieser Welt aufragen sieht. Aus dem dreckig-grauen Sichtbetonkoloss wurde ein 17-geschossiges Wohnhochhochhaus mit nur 38 Wohneinheiten – und dementsprechend groß fallen diese aus: Zwischen 106 und 401 Quadratmeter Grundrissfläche haben die Wohnungen.

Der Blick auf die Grundrisse macht klar, dass das quadratische Raster der originalen Silostruktur auch nach dem Umbau eine wichtige Rolle spielt. Wie stark der Eindruck der massiven Betonstruktur ist, verdeutlichen die Fotos aus den Wohnungen – wobei nicht alle Wohnungen derart radikal auf die ursprüngliche Betonstruktur reduziert wurden, wie die in den Fotos gezeigten. Trotzdem: Wer hier wohnt, wohnt definitiv in einem Industriedenkmal des 20. Jahrhunderts – mit bis zu sieben Meter hohen Decken. Die Hülle des Hauses verrät demgegenüber nichts mehr von seiner Vergangenheit. Um den Turm heutigen klimatechnischen Ansprüchen anzupassen, wurde er mit einem wabenartigen System aus galvanisierten Stahlplatten verkleidet. Ein Restaurant im obersten Geschoss und ein Veranstaltungsbereich im Erdgeschoss sorgen dafür, dass zumindest im Ansatz eine Mischung von privat und öffentlich in diesem neuen Luxusturm stattfindet. (gh)

Fotos: Rasmus Hjortshøj – COAST


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