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12.05.2017

Geistlich Tagen auf dem Berg

msm meyer schmitz-morkramer erweitern Kloster in Siegburg


2011 zogen die Benediktiner aus. Daraufhin wurde das Kloster auf dem Michaelsberg in Siegburg bei Bonn nach fast tausend Jahren Nutzungszeit umgewidmet. Das Erzbistum Köln beauftragte die Architekten msm meyer schmitz-morkramer (Köln) im Jahr 2012 das Denkmal in ein geistliches Tagungszentrum zu verwandeln. Ein Erweiterungsbau setzt nun neue Akzente auf dem altehrwürdigen Berg.

Um ins Kloster zu gelangen, musste früher ein überbautes Tor zum Hof durchquert werden – das ist jetzt anders. Mit der Erweiterung nutzten die Architekten die Chance, den Eintritt in die klösterliche Umgebung neu zu inszenieren. Etwas tiefer als der ursprüngliche Eingang holt eine Öffnung im Steinsockel die Besucher vom neuen Vorplatz ab. Der Weg führt über einen Aufzug direkt auf die Dachterrasse des Neubaus. Aus dem Pavillon-Glaskasten lassen sich Stadt und Landschaft bestens überblicken. Mit dieser Aussicht wollen die Architekten den Besuchern eine Möglichkeit zur Einstimmung auf den Ort bieten. Über eine verglaste Gebäudebrücke geht es dann in das historische Gemäuer.

Im Erdgeschoss der ursprünglichen Klosteranlage sind Seminarräume untergebracht, die, besonders entlang des Kreuzgangs, eine kontemplative Atmosphäre versprechen. Im Obergeschoss befinden sich die privaten Zimmer. Gesellige Funktionen, wie das Restaurant, aber auch die Büros der Betreiber, sind im Neubau untergebracht.

Mit einem unaufgeregten Steinvolumen und der modernen Ausstattung im Inneren schaffen die Architekten eine zeitgemäße und zugleich bodenständige Ergänzung zum Bestand. Caspar Schmitz-Morkramer erklärt, sie hätten „die sakralen Architekturthemen von Kreuzgängen, bis hin zu Gewölben und Mönchszellen neu interpretiert“ und durch die Restaurierung „auf besondere Weise erlebbar gemacht“. Der gläserne Aufbau soll dem sonst so schweren Ensemble wohl ein transparentes Krönchen aufsetzen. (dd)

Fotos: HG Esch


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