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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Studentenwohnheim_von_ITAR_bei_Versailles_5032860.html

19.04.2017

Modular exklusiv

Studentenwohnheim von ITAR bei Versailles


Ein urbanes Gebäude im Grünen? Nein, ein Grundstück am Stadtrand, dem im Moment noch der urbane Kontext fehlt. Was in der Dämmerung entfernt an eine verträumte Architekturkomposition von Henri Rousseau denken lässt, entspringt tatsächlich einem geradezu entgegengesetzten Ansatz: Das Studentenwohnheim des Pariser Büros ITAR architectures wurde nach einem neuen Vorfertigungssystem des französischen Bauriesen Bouygues Construction errichtet – maximale Effizienz garantiert.

Das Wohnheim mit seinen 179 Zimmern steht in La Verrière südwestlich von Versailles. Ingrid Taillandier, die ITAR im Jahr 2000 gegründet hat, sieht das Wohnheim als wichtiges Pilotprojekt für ein neues Viertel, das sich hier gerade unweit des Bahnhofs entwickelt. Der Komplex besteht aus einem mit dunklen Blendziegeln verkleideten Kopfbau, der in einen niedrigeren Trakt übergeht. Dieser ist als kubische Komposition durch Vor- und Rücksprünge gekennzeichnet, die im Zusammenspiel mit weißen und farbigen Putzflächen für ein abwechslungsreiches Äußeres sorgen.

In seine künftige Umgebung integriert sich das Gebäude mittels zweier langgezogener Gärten, die sich nördlich und südlich des Gebäudes erstrecken. Deren Positionierung erlaubt nicht nur je nach Jahreszeit Sonne oder Schatten, sondern auch im künftigen, dichteren Stadtgefüge etwas Distanz zum Straßenraum.

Im Inneren des Wohnheims dominiert vor allem der Pragmatismus der Modulbauweise, was in langen Fluren und identischen Zimmern zum Ausdruck kommt. Die gemeinschaftlichen Einrichtungen liegen dabei im Erdgeschoss, am Übergang zwischen Kopfbau und Riegel, wo sich zugleich auch die Haupterschließung befindet.

Wie die Grundrisse künden auch die Materialien von einer gewissen Sparsamkeit, was aber mit Blick auf die Baukosten von 7,5 Millionen Euro für rund 5.000 Quadratmeter nicht verwundern darf. Angesichts des knappen Budgets gelingt Ingrid Taillandier jedoch trotzdem ein sauber durchdeklinierter Bau, der in Form von bronzefarbenem Streckmetall an einigen Stellen sogar einen Hauch Exklusivität erhalten hat. (sb)

Fotos: 11h45


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