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26.04.2017

Backsteinturm zum Wohnen

Atlas House in Eindhoven von Monadnock


Dass Monadnock schöne Mauerwerkstürme bauen kann, hat das Rotterdamer Architekturbüro schon in seinem zuletzt realisierten Projekt in der niederländischen Provinz Limburg gezeigt. Dass sich eine vollkommen reduzierte Gebäudehülle aus diesem Material mit nur leicht angehobenen Ecken so einfach und doch außerordentlich beleben lässt, demonstrieren die junge Architekten Job Floris und Sandor Naus nun in Eindhoven. Der in diesem Jahr fertiggestellte Neubau mit dem auffälligen Namen Atlas House ist zum Wohnen bestimmt, obwohl auch hier die Gebäudefunktion auf den ersten Blick verborgen bleibt.

Um dem Wunsch der Hausbewohner nach einem eigenen Garten auf dem winzigen Grundstück nachzukommen, beschlossen die Architekten, den Fußabdruck des Hauses möglichst zu minimieren und das Gebäude vertikal zu entwickeln. Die Privatheit im Garten ist damit zwar sehr beschränkt, doch die großzügige Dachterrasse mit dem schönen Ausblick auf die historische, ländliche Umgebung sorgt für eine intime Atmosphäre. Das Grundstück liegt am nordöstlichen Rand der Stadt und grenzt mit guter Autobahnanbindung direkt an den Wald.

Eine weitere Ähnlichkeit zum Limburger Projekt der Architekten ist die Positionierung des Turmes. Dort ist der Turm zu seinem Basiskörper um 45 Grad verdreht und auch das Atlas House steht mit der gleichen Verdrehung auf dem Grundstück. Die Rotation des Turmes soll eine räumliche Tiefe im Inneren des Hauses schaffen, dessen unterschiedlich proportionierte Öffnungen an den äußeren Gebäudekanten angeordnet sind und die somit diagonale Ausblicke aus den Innenräumen ermöglichen.

Das Atlas House ist aus roten Ziegeln gebaut. Für die Fassadengestaltung wurde jedoch ein strenges, grafisches Muster aus roter und weißer Farbe entwickelt, das sich auf die niederländische Neorenaissance-Tradition bezieht. Die leicht angehobenen Ecken des Daches unterstreichen den Unterschied zwischen dem klassischen Sockel und der leichtere, obere Teil des Hauses. Daher auch der Name Atlas – die Figur aus der griechischen Mythologie trägt den Himmel auf den eigenen Schultern. (mg)

Fotos: Stijn Bollaert


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