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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wohnhaeuser_in_Luxemburg_von_Metaform_Architects_5026817.html

13.04.2017

Gestaffelte Blechhügel

Wohnhäuser in Luxemburg von Metaform Architects


Man staunt ein wenig, wenn man die Erläuterungen von Metaform Architects zu ihrem Wohngebäude am Rande ihrer Heimatstadt Luxemburg liest. Von den Defiziten des Mehrfamilienhauses ist da die Rede, von der Suche nach Identität und einem Entwurf, der die Gegebenheiten vor Ort aufgreift und eine „neue Vision für eine kollektive Wohnhaustypologie“ formuliert. Sieht man sich das Gebäude mit insgesamt 15 Wohnungen jedoch an, zeigt sich dieses vor allem als ein echtes Stück Design, das sich als glänzender Fremdkörper in die bewaldete Hügellandschaft mit ihren teils steil eingeschnittenen Tälern am Stadtrand geschoben hat.

Zehn Meter Gefälle weist das Grundstück an der Innenseite einer langen Straßenkurve auf. Die Architekten nutzten die topographische Eigenheit und teilten das Haus mit insgesamt 15 Wohnungen in sechs Einheiten auf, die in ihrer Staffelung dem Gelände folgen. Ein klein wenig erinnert das Ganze an Jørn Utzons Oper in Sydney. Auch wenn das Haus wie ein artifizielles Objekt erscheint, so folgt die Disposition des Baukörpers doch in gewisser Weise der Logik des Ortes, denn das Projekt steht zwischen älteren Einfamilienhäusern und modernistischen Hochhausscheiben. Die Schnittstelle dieser beiden Wohnkulturen spielt wiederum durch den ganzen Entwurf hindurch eine entscheidende Rolle.
 
De facto hat man es mit einer vertikalen Differenzierung zu tun. Im Erdgeschoss liegen einstöckige Wohnungen mit großem Wohn- und Essbereich und kompakten Schlafzimmern. In den oberen beiden Geschossen wird es dann luxuriöser. Hier wurden Maisonetten realisiert. Den architektonischen Höhepunkt bildet dabei der Wohnbereich auf der oberen Ebene, der sich unterhalb der mehrfach geknickten Dachhaut entfaltet und durch große Fenster weite Ausblicke gewährt. Erschlossen werden die Wohnungen durch nur drei Treppenhäuser, innere Struktur und äußeres Erscheinungsbild der Häuser korrespondieren also nicht im Sinne funktionaler Logik. Vielmehr ging es um eine möglichst effiziente Erschließung der Wohnungen und eine starke Gesamtform. Ausgeführt wurde das Projekt in Stahlbeton, die hinterlüfteten Fassadenelemente bestehen aus Aluminium. (gh)

Fotos: Steve Troes Fotodesign


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