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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Oberbuergermeister_Ude_bezieht_Stellung_zum_Muenchner_Olympiastadion_5015.html

16.04.1999

Klare Verhältnisse schaffen!

Oberbürgermeister Ude bezieht Stellung zum Münchner Olympiastadion


Mit einer ausführlichen Stellungnahme hat sich Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) in der Diskussion um den Umbau des Olympiastadions am 15. April 1999 erneut zu Wort gemeldet. Im Rahmen einer Pressekonferenz forderte er „endlich klare Verhältnisse“ und bezog kritisch Stellung gegenüber zahlreichen in den letzten Wochen erschienenen Presseberichten sowie Erklärungen der Fußballvereine, die er als Spekulationen, Irritationen und „gezielte Desinformationen“ bezeichnete. Aus „privatem Verwertungsinteresse, finanziellem Vereinsinteresse oder parteipolitischem Kalkül“ seien unzutreffende Darstellungen in Umlauf gebracht worden. Ude betonte, daß sich der Standpunkt der Stadt München zum Thema Olympiastadion seit 1995 nicht geändert habe: Wiederholt sei mit einstimmigen Beschlüssen bekräftigt worden, daß man einem Umbau des Olympiastadions zu einer weltmeisterschaftstauglichen Fußballarena positiv gegenüberstehe. Vorwürfe, die Stadt würde „herumeiern“ und Verhandlungspartner „an der Nase herumführen“, wies er als abwegig zurück.
Als ausgesprochen sprunghaft stellte er dagegen die Vorgehensweise des FC Bayern München dar: Zunächst habe man lautstark den Umbau des Stadions mit einer Überdachung der Gegentribüne gefordert, dann den Neubau eines eigenen Stadions angekündigt, um dann nach einer neuerlichen Kehrtwende schließlich wieder Zustimmung zu den Umbauplänen von Günter Behnisch zu signalisieren.
Nach der Kritik von Fan-Gruppen wird von den Vereinen nun scheinbar wieder die Neubauvariante favorisiert, wobei in diesem Zusammenhang das Knorr-Gelände und das Gelände der Zentralen Hochschul-Sportanlage ins Gespräch gebracht worden waren.
Im Hinblick auf das für den 19. April 1999 geplante Spitzengespräch zwischen dem Oberbürgermeister und den Vereinen forderte Ude nun endgültige Aussagen von seinen Verhandlungspartnern. Die Münchner Öffentlichkeit sei mit diesem Thema monatelang aufgewiegelt und beschäftigt worden, ständig seien unterschiedliche Ziele angepeilt worden. Jetzt gelte es, die Karten auf den Tisch zu legen, ob ein Umbau überhaupt erreicht werden wolle, wo ein möglicher Neubau entstehen soll und wie die Finanzierung eines solchen Projekts aussehen könnte.

Die Absicht Udes, die Frage „Umbau oder Neubau“ nicht zu sehr in Verbindung mit parteipolitischem Gerangel im Vorfeld der Oberbürgermeisterwahl am 13. Juni 1999 zu bringen, wurde durch einen Vorstoß seines Gegenkandidaten Aribert Wolf (CSU) umgehend konterkariert: Wie die Süddeutsche Zeitung in ihrer Ausgabe vom 16. April 1999 berichtet, macht sich Wolf für eine besonders eigenwillige Variante stark: den Bau eines neuen Stadions unter dem denkmalgeschützten Olympiadach. Die Zeitung zitiert Wolf mit der Aussage, mehr sei von der alten Arena nicht erhaltenswert. „Ob das neue Stadion unter dem alten Dach dann rund oder eckig wird, müssen die Architekten klären“, so Wolf. Daß Günter Behnisch grundsätzlich für diese Lösung gewonnen werden könne, dessen sei er sich aber sicher.

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