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21.02.2017

Lebende Architektur für Queens

Jenny Sabin Studio wird das PS1 bespielen


Es ist weder Pavillon noch Dach, sondern vielleicht im besten Sinne eine architektonische Struktur – allerdings eine lebendige. Jenny Sabin Studio wird im kommenden Sommer ein Netz aus textilen Säulen in den Innenhof des PS1 – der Dependance des MoMa in Queens – spannen. Wie exotische Wurzelpflanzen sollen sie sich aus der Silhouette eines Fadengewebes bilden und in ein ebenso locker gewebtes Wabendach münden. Das Besondere: Das leichte Textil ist photolumineszent, es reagiert auf Körpernähe und kann Wärme oder Kühle abgeben. Mit diesem architektonischen Organismus konnte das Büro aus Ithaca die Jury des Young Architects Program (YAP) 2017 für sich gewinnen. Allen voran scheint Klaus Biesenbach, der Direktor des PS1, überzeugt: „Jenny Sabins Entwurf liefert eine Struktur, die sozial und umwelttechnisch auf ihre Umgebung antworten kann.“

Vergleichbar mit dem Serpentine Pavillon in London ermöglicht das YAP jedes Jahr im Sommer ein architektonisches Experimentieren mit Formen und Materialien. Dabei ist das Programm für das PS1 noch freier als in London. Von einem Gebäude im engeren Sinne konnte man beispielsweise 2015 nicht sprechen, als Andrés Jaque mit seinem Office for Political Innovation ressourcenschonende Bewässerungstechnologien als Skultpur auf Rädern anordnete. Auch die bunten Bänder, die nach einem Entwurf von Escobedo Soliz Studio (Mexico City) 2016 den Innenhof des Museumsbaus überspannten, waren mehr Luft als Materie. Jenny Sabins Wurzelsäulen mit Wabendach kommen dem Gedanken eines Gebäudes da schon wieder näher.

Das Young Architects Program ist ein jährlicher Wettbewerb, mit dem innovative Architektur gefördert werden soll. Das Gewinnerprojekt wird im Hof des PS1 für einen Sommer realisiert und bildet die Kulisse für das Open-Air-Programm der Institution mit Musik und Performance. In diesem Jahr nominiert waren neben Jenny Sabin noch Ania Jaworska (Chicago), Bureau Spectacular (Los Angeles), Office of III (New York) und SCHAUM/SHIEH (New York). Die energieabsorbierende Struktur von Sabin wird nach der Zeit in New York auch noch in Santiago de Chile und Seoul zu sehen sein. (sj)


Zum Thema:

www.moma.org/calendar/exhibitions


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