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03.01.2017
Lernen auf der Lichtung
Schule in Weiterstadt von Wulf Architekten
Lernen unter, oder besser: zwischen den Bäumen? Die kooperative Gesamtschule, die wulf architekten (Stuttgart) nach einem 2011 gewonnenen Wettbewerb kürzlich in der Nähe von Darmstadt fertigstellen konnten, liegt zwar – Urbanität verheißend – in Weiterstadt, allerdings mitten auf einer Lichtung, umgeben von dichtem Gehölz. Hessenwaldschule, so lautet folgerichtig auch der Name der Anlage.
Die Architekten ordneten jeder der drei Jahrgangsstufen der Schule ein eigenständiges kubisches Bauvolumen zu. Um eine gemeinsame Mitte gruppiert, werden die pavillonartigen Kuben durch das Erdgeschoss vereint, in dem schulweite Einrichtungen wie die Mensa und die Büros der Verwaltung verortet sind. Die Unterrichtsräume in den oberen Geschossen unterscheiden sich deutlich von den zentralen Verkehrs- und Gemeinschaftsflächen: Sie orientieren sich jeweils zur äußeren Pavillonseite – also zum Wald – hin und sollen durch ihre ruhige Ausgestaltung die Konzentration der Klasse fördern.
Im Zentrum der Anlage liegt die Pausenhalle, ein dreigeschossiger Raum, der von Galerien umlaufen und durch Oberlichter diffus mit Tageslicht versorgt wird. Ob das durch die perforierten Sonnenschutzmodule fallende Licht der Halle tatsächlich eine Atmosphäre (nun doch!) „wie unter Bäumen“ beschert, sei dahingestellt. Dass das Gebäude mit geschlämmtem Mauerwerk, Böden aus Terrazzo und der Verwendung von hellen Hölzern die Natur seines Bauplatzes miteinbezieht: Geschenkt.
Sicher ist aber, dass die Schule im Wald durch die Flexibilität ihrer intelligenten Grundrisse, eine sorgfältige Lösung von Detailfragen und dem grundsätzlichen Ernstnehmen der Bedürfnisse ihrer zukünftigen Nutzer überzeugt. (kms)
Fotos: Brigida González
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