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30.11.2016

Gedenken in Licht und Schatten

Arafat-Museum in Ramallah eröffnet


In diesem Monat eröffnete das Yasser-Arafat-Museum in Ramallah – obwohl das Gebäude nach Angabe der Architekten Jafar Tukan und Shadi Abdulsalam schon 2011 fertig gestellt worden war. Eine Brücke verbindet den rund 6 Millionen Euro teuren Neubau mit dem Zimmer, in dem der Palästinenserführer die letzten Jahre seines Lebens verbrachte. Der Eröffnung voran ging ein langwieriges Zusammentragen von Exponaten aus Arafats Leben, anhand derer die nach ihm benannte Stiftung die palästinische Geschichte bis zum Tod des Präsidenten im Jahr 2004 erzählen will.

Vorbei an Moschee und würfelförmigem Mausoleum, die beide bereits 2007 eröffnet worden waren, gelangt der Besucher zum Museum am Ende des Grundstücks als Höhepunkt im „Gedächtnis-Park“. Das monolithische Ensemble in weißer Steinverkleidung mit kaligrafischen Reliefs soll „Bescheidenheit, Stärke und Gnade“ symbolisieren. Die chronologische Ausstellung entlang einer Rampe ist schon von außen an der Kubatur des Museums ablesbar. Kontemplative Ausblicke in den Park sowie Zugänge zu Wechselausstellung, Bibliothek und Multifunktionssaal unterbrechen das lineare Narrativ. „Veränderungen der räumlichen Erfahrung durch Licht und Schatten kündigen die Übergange zwischen den Räumlichkeiten an“, erklären die Architekten zum Konzept ihrer natürlichen Belichtung.

Zwischen „Licht und Schatten“ bewegt sich die Biografie des Friedens-Nobel-Preisträgers, dessen Medaille je nach Quelle entweder auf einem Markt gefunden, oder von der palästinensischen Regierung nach langer Verhandlung von der Hamas erworben werden musste. Die Reise durch ein Heldenmythos um das Leben Arafats bezeichnete die Süddeutsche Zeitung als „Einbahnstraße zurück in die Vergangenheit“, die „kaum Hoffnung auf eine bessere Zukunft erzeugt“. Die persönlichen Gegenstände in Arafats kleiner Kammer, die er während der letzten Jahre – vor seinem Tod in einem französischen Krankenhaus – bewohnte, wurden angeblich seit seiner Abreise nicht bewegt. Im Museumsshop sind T-Shirts mit seinem Gesicht erhältlich. (dd)


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