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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Mittelalterliches_Gasthaus_von_L3P_Architekten_renoviert_4919088.html

29.11.2016

Burg-Ambiente im Kanton Zürich

Mittelalterliches Gasthaus von L3P Architekten renoviert


Das Städtchen Regensberg im Kanton Zürich liegt 200 Meter über dem umliegenden Land – im 13. Jahrhundert hatte Freiherr Lüthold V. dort seine Burg errichtet. Die Oberburg wird von Häusern auf einer Mauer umschlossen. Über dem Tor sitzt das Wirtshaus Krone. Zwei Brände haben das malerische Fachwerkhaus im Abstand von 471 Jahren heimgesucht: der letzte im Jahr 2011. L3P Architekten haben das geschichtsträchtige Haus wiederhergestellt und in das Hotel Restaurant Krone verwandelt. Die ortsansässigen Architekten kennen sich im historischen Bestand aus, sie haben bereits mehrere Häuser in der Gegend nördlich von Zürich saniert und erweitert.

Da das Feuer 85 Prozent der Bausubstanz zerstört hatte, musste ein großer Teil der Krone neu gebaut werden. Die ursprüngliche Kubatur des Gebäudes im Emsemble des Stadtrings stellte man dabei wieder her. „Formal, technisch und materiell“ wollten die Architekten „ganz klar zeitgenössische Baukultur zeigen“ und entschieden sich, die historischen Mauern mit regionaltypischem Kalkputz durch eine neu gegliederte Fassade in Kalkbeton zu ergänzen. Um den einmaligen Blick in Landschaft neu in Szene zu setzen, entstanden bis zu sieben Meter lange Panoramafenster, die durch perforierte Bleche aus brüniertem Messing gegliedert sind. Diese sollen den wehrhaften Charakter der Außenfassade betonen, während die Hofseite sich offener zeigt: Der Verbindungsteil zum Nachbarhaus ist komplett verglast.

Erhaltene Natursteinwände, Holzbalken und Fachwerk sind auch im Inneren klar vom monolithisch ausgeführten Neubau unterscheidbar. Ein historischer Kalkputz an den neuen Wänden soll für ein „burgiges Ambiente“ sorgen. Die neun Zimmer des Hotels bieten eine entsprechend große Bandbreite an gestalterischen Erlebnissen zwischen alt und neu: Ganz in Holz, mit schmalem horizontalen Ausblick oder komplett weiß verputzt, kommen Minimalisten ebenso auf ihre Kosten wie Mittelalter-Fans im opulent ausgerüsteten Burgfräulein-Zimmer. Neben den Privatzimmern sind auch zwei Festsäle, das Restaurant und eine Terrasse für Gäste nutzbar.

Fotos: Sabrina Scheja


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