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14.11.2016
Leichtes für schwere Zeiten
DETAIL-Preis 2016 in Berlin verliehen
Leicht gewinnt, und das ist natürlich ein gutes Ergebnis in einer Zeit, die sich ansonsten eher schwer anfühlt. Den Preis der Zeitschrift DETAIL erhielt in diesem Jahr das australische Büro Sean Godsell Architects für seinen temporären MPavilion in Melbourne. Im Rahmen des DETAIL-Symposiums wurde der Preis am Freitag in Berlin verliehen. Der Pavillon mit seiner automatisierten Hülle richtet sich nach dem Licht und gibt sich im Tagesverlauf sowohl einladend als auch verschlossen – je nach Sonnenstand. Die Jury, der Peter Ippolito , Gilles Retsin, Mike Schlaich, Enrique Sobejano und Daniel Lischer angehörten, traf ihre Wahl unter insgesamt 337 Einreichungen. Zusammen mit dem Leserpreis erhielten insgesamt sechs Projekte eine Würdigung:
- Gewinner DETAIL Preis 2016: MPavilion in Melbourne von Sean Godsell Architects
- 2. Platz: St. Agnes in Berlin von Brandlhuber+ Emde, Burlon / Riegler Riewe Architekten
- 3. Platz: Hilti Art Foundation in Vaduz von Morger Partner Architekten
- Sonderpreis DETAIL structure: Fußgängerbrücke Merchant Square in London von Knight Architects
- Sonderpreis DETAIL inside: Gebäude K8 in Kyoto von Florian Busch Architects
- DETAIL Leserpreis 2016: Armadillo Vault auf der Biennale in Venedig der Block Research Group mit Ochsendorf DeJong und Block Engineering und The Escobedo Group
Mit dem Kirchenumbau St. Agnes und der Hilti Art Foundation sind auch auf Platz zwei und drei Projekte zu finden, deren Charakter durch eine provisorische Herangehensweise oder eine präzise Offenheit geprägt sind – mithin also Bauwerke, die sich durch eine gewisse Bescheidenheit auszeichnen. Dass solche Setzungen unabhängig vom Material realisierbar sind, zeigt St. Agnes. Der Beton, der hier zum Einsatz kommt, tangiert das Bestandsgebäude von Werner Düttmann nur marginal.
Über das Material und die Konstruktionsweise definiert sich maßgeblich die sogenannte Armadillo Vault, die auf der Biennale in Venedig zu sehen war. Das Projekt erhielt den DETAIL Leserpreis 2016 und beeindruckt mit seiner statischen Gewagtheit. Ohne weitere Hilfsmittel wurde hier mit einer sehr dünnen Konstruktion eine große Spannweite überwölbt. Die Arbeit ist dabei keine reine Spielerei, verspricht sie doch einen besonders effizienten Materialeinsatz.
Ebenfalls einen gewissen konstruktiven Kitzel verkörpert mit der Merchant-Square-Fußgängerbrücke auch das Gewinnerprojekt in der Kategorie DETAIL structure. Die Konstruktion der Brücke ähnelt einem Handfächer und wird von Hydraulikwinden und speziell geformten Gegengewichten in Bewegung versetzt. Das Ergebnis ist spektakulär, wenn die scheinbar massive Brücke sich einfach in schlanke Stahlspitzen auflöst.
Naturgemäß eher statisch – schließlich handelt es sich um ein Haus – ist hingegen das letzte ausgezeichnete Projekt K8 in Kyoto, das den Sonderpreis DETAIL inside erhielt. Trotzdem inszeniert auch diese Architektur bestimmte Formen der Bewegung. Die Galerie besteht aus einem einzigen vertikalen Raum, der durch acht Ebenen strukturiert ist – das kleine Haus lädt also zum Flanieren über die Treppen und Absätze ein.
Neben der Preisverleihung präsentierten die ausgezeichneten Architekten auf dem Symposium auch ihre Arbeit. Gekommen waren Philippe Block von der Block Research Group der ETH Zürich, Bartlomiej Halaczek von Knight Architects (London), Florian Busch, der in Tokio arbeitet, Meinrad Morger von Morger Partner Architekten (Basel), Thomas Burlon von Brandlhuber+ Emde, Burlon (berlin) und Sean Godsell, dessen Büro-Sitz Melbourne ist. Die Moderation übernahm Frank Kaltenbach von der DETAIL. (sb)
Vom 16. Januar bis zum 21. Januar 2017 sind die prämierten Projekte außerdem auch in München im Rahmen einer Ausstellung zur BAU 2017 zu sehen.
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Gewinner DETAIL Preis 2016: MPavilion in Melbourne von Sean Godsell Architects
2. Platz: St. Agnes in Berlin von Brandlhuber+ Emde, Burlon / Riegler Riewe Architekten
3. Platz: Hilti Art Foundation in Vaduz von Morger Partner Architekten
Sonderpreis DETAIL structure: Fußgängerbrücke Merchant Square in London von Knight Architects
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