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01.11.2016

Neue Historische Mitte

Volker Staab gewinnt in Köln


Während immer noch über den ersten Preis für Herzog & de Meuron am Kulturforum in Berlin debattiert wird, ist ein weiterer Wettbewerb entschieden worden, der durchaus eine ähnliche Bedeutung hat. Das architektonische Ensemble rund um den Dom in Köln wird kräftig umgestaltet. Die „Historische Mitte“ – der Projekttitel müsste angesichts Planungen eigentlich „Neue Historische Mitte“ heißen – ist ein Kooperationsprojekt der Stadt Köln und der Hohen Domkirche zu Köln. Drei Institutionen sollen in Zukunft architektonisch zusammengebracht werden: Das Römisch Germanische Museum, das Kölnische Stadtmuseum und das Kurienhaus.

Dem jetzigen Wettbewerb, an dem 31 internationale Büros teilgenommen haben, ging ein langer Prozess voraus. Schon 2009 entschied der Rat der Stadt mit einfach lesbaren räumliche Situationen wieder mehr Aufenthaltsqualität auf der Domplatte zu schaffen. Eigens für den Roncalliplatz, der den Eingang der Platte zur Kölner Innenstadt definiert, wurde in einem Ideenwettbewerb von 2014 der städtebauliche Rahmen für die „Historische Mitte“ festgelegt. Klar war: Das Römisch Germanische Museum von Heinz Röcke und Klaus Renner (1974 fertiggestellt) bleibt, das 1961 von Bernhard Rotterdam und dem langjährigen Dombaumeister Willy Weyres entworfene Kurienhaus – wegen seiner Privatwohnungen für Mitarbeiter der Domhütte als Prälatenbunker beschimpft – kommt weg. Der 14.000-Quadratmeter-Komplex soll zudem eine Passage von der Domplatte zum Südgelände ermöglichen, wo der neue Haupteingang des Stadtmuseums angelegt wird.

Nun steht das Ergebnis für diesen gewichtigen Wettbewerb fest. Volker Staab erhält den ersten Preis, vier weitere Entwürfe zeichnete die Jury unter Vorsitz von Julia Bolles-Wilson, der auch Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Domprobst Gerd Bachner angehörten, aus:



Mit dieser Auswahl favorisiert die Jury eindeutig Entwürfe, die das Kurienhaus auf der Domplatte von dem Stadtmuseum südlich des Domgeländes räumlich und visuell trennen. Volker Staab schlägt für das Stadtmuseum einen Backsteinkubus vor. Recht feinsinnig schafft Staab die Wirkung einer geschlossenen Fassade, auch wenn der Backsteinverband stellenweise lichte wird, und konfrontiert sie mit scharfen, großformatigen Fenstereinschnitten. Das neue Kurienhaus stellt er dem Kubus als transparenten Längsquader mit veredelter Rasterfassade gegenüber.

Barkow Leibinger und Peter Kulka trennen ebenfalls das Kurienhaus deutlich vom Museumsbau ab. Beide beziehen sich zudem auf die gotische Tradition des Ortes – Barkow Leibinger integrieren Blendbögen auf den geschlossenen Baukörper des Stadtmuseums, Peter Kulka hingegen setzt abstrahierte Spitzbögen vor das Glas des Kurienhauses. Caruso St. John und Durisch+Nolli sind die Minderheit unter den Fünf und schlagen jeweils einen zusammenhängenden Baukörper für alle drei Institutionen vor.

„Hier im Zentrum der Stadt, in der Umgebung des Doms, kommen Menschen aus aller Welt zusammen, hier zeigen wir unsere Geschichte“, erklärt der Domprobst Gerd Bachner, und lobt schließlich Staabs Beitrag: „Mit diesem nun vorliegenden Siegerentwurf hat diese Geschichte nun erstmals konkrete Formen angenommen“. (sj)


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

Staab Architekten


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1. Preis: Volker Staab Architekten

1. Preis: Volker Staab Architekten

Ein 3. Preis: Caruso St John

Ein 3. Preis: Caruso St John

Ein 3. Preis: Durisch + Nolli

Ein 3. Preis: Durisch + Nolli

Anerkennung: Barkow Leibinger

Anerkennung: Barkow Leibinger

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