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28.09.2016
Formats spitze Form
Gesundheitshaus in Essen
„Polikliniken” hießen derartige Gesundheitszentren zu DDR-Zeiten. Obwohl nach der Wende in Ostdeutschland häufig abgeschafft, sind diese Einreichungen, unter deren Dach gleich mehrere Arztpraxen und verwandte Geschäfte gemeinsam untergebracht sind, eigentlich ein gutes Modell. Im tiefen Westen hat man auch diese Einsicht. Im Essener Stadtteil Kettwig haben Format Architekten (Köln/Berlin) nun einen solchen Poliklinik-artigen Gebäudekomplex fertiggestellt. Die zweieinhalb Geschosse des Ärztehauses beherbergen mehrere Praxen, Büros und einen Drogeriemarkt.
Der markante Grundriss in Form eines Parallelogramms, das auskragende Flugdach und ein Arkadengang geben dem Bau von Format Architektur (Köln/Berlin) seinen markanten Charakter. In Höhe und Dimensionierung vermittelt er zwischen den umliegenden Mischnutzungen und fügt sich harmonisch in sie ein. Die strukturell an der Umgebung orientierte Fassade erhält durch die vielschichtige Gliederung der vertikalen Lisenen und horizontalen Kantungen einen feinen Rhythmus.
Farblich erzielt die eloxierte Aluminiumfassade im dunklen, erdigen Bronzeton je nach Blickwinkel und Sonneneinstrahlung immer wieder unterschiedliche Eindrücke. „Besonders im Streiflicht kommt es zu einem Farbspiel, das bei der ansonsten homogen erscheinenden Fassade überrascht“, erklären die Architekten. Das Dachgeschoss springt umlaufend in unterschiedlichen Tiefen zurück und lässt so großzügige Terrassen entstehen, die zum Teil begrünt sind. Durch die großen Fensteröffnungen des Obergeschosses und umlaufenden Terrassen des Staffelgeschosses haben die Nutzer im Süden und Westen einen weiten Blick auf die Ruhr und die bewaldeten Ausläufer der Ruhrhöhen. Sandfarbene Marmorböden sowie Handläufe, Brüstungen und Türelemente aus geölter Eiche verleihen den öffentlichen Bereichen im Innern eine elegante, repräsentative Note. (bk)
Fotos: Deimel+Wittmar
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