Am 5. März 1999 feierte das Berliner Stadtforum anläßlich seiner 75. Sitzung eine Art Zwischenjubiläum. Gleichzeitig verabschiedete man sich vom bisherigen Tagungsort, dem ehemaligen Staatsratsgebäude in Berlin-Mitte, das fortan als Interimssitz des Bundeskanzlers dienen wird.
Über das neue Domizil des Stadtforums ist bislang öffentlich nichts bekannt geworden. Dem Vernehmen nach soll es sich um ein Gebäude in der Behrenstraße handeln.
Das Stadtforum wurde 1991 durch den damaligen Berliner Stadtentwicklungssenator Volker Hassemer (CDU) begründet und tagte zunächst im ehemaligen Gebäude der DDR-Bauakademie in der Wallstraße.
Im Stadtforum diskutierten in regelmäßigen Abständen Architekten, Stadtplaner und Angehörige verwandter Berufsgruppen über die vielfältigen Probleme und Themen, denen sich die Stadtentwicklung Berlins durch die Öffnung der Grenzen und den Immobilienboom ausgesetzt sah. In den ersten Jahren seines Wirkens konnte sich das Stadtforum eines großen öffentlichen Interesses sicher sein; die Lokalpresse berichtete regelmäßig. Obwohl die gelegentlich auch schon mal liebevoll als „Quasselbude“ bezeichnete Institution keinerlei legislative Kompetenzen hatte, genoß sie bei Politikern und Investoren ein durchweg hohes Ansehen.
Mit dem Machtwechsel im Senatorenamt hin zu Peter Strieder (SPD) im Jahre 1996 weitete sich der Blick des Stadtforums über die stadtplanerische Problematik hinaus eher theoretischen Themen der Stadtgesellschaft zu. So tagte die Jubiläumssitzung beispielsweise unter dem Motto „Stadt und Migration“. Aber auch für städteplanerische Paukenschläge war das Forum weiterhin gut: Der vormalige Senatsbaudirektor Hans Stimmann, nun Staatssekretär unter Strieder, nutze das Stadtforum im November 1996 als Bühne zur Vorstellung seines kontrovers diskutierten „Planwerks Innenstadt“.

Zum Jubiläum des Stadtforums ist eine kleine, 44-seitige Stadtforum-Fibel erschienen, die beim Kulturbuch-Verlag zum Preis von sieben Mark zuzüglich Versand bestellt werden kann (Tel. 030 / 661 84 84). Weitere Informationen zum Stadtforum finden sich auf den Webseiten der Stadtentwicklungsverwaltung.

Foto: Philipp Meuser, Berlin

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