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02.08.2016

Lernwelt im Quadrat

Schweizer Schulhaus von Peter Moor


Der „quadratische Fußabdruck“ scheint auf Schweizer Architekten und Wettbewerbs-Juroren eine gewisse Faszination auszuüben: E2A Architekten ergänzten einen bestehenden Schulcampus um einen Betonwürfel, ein Museumsneubau in Chur zelebriert die starke Form sogar in Ansicht und Fassadenmuster. Beide Wettbewerbe wurden 2012 entschieden. Ebenfalls 2012 setzte sich das Team von Peter Moor Architekten (Zürich) bei einem Wettbewerb gegen 41 weitere Teilnehmer in der Gemeinde Bonstetten bei Zürich durch. Das inzwischen fertig gestellte „Soziotop“ auf quadratischem Grundriss ersetzt das Gebäude eines Doppelkindergartens, dessen zwei Klassenräume nun neben den vier Schulklassen in den Neubau integriert sind.

Das insgesamt vierte Schulhaus der örtlichen Primarschule stellt nach Angaben der Jury mit seinem „quadratischen Fußabdruck“ den „Bezug zum Bestand“ her. Dieser Bezug entsteht allerdings weniger gestalterisch, als vielmehr durch die Organisation des Gebäudes: Ein nahezu quadratischer Innenhof kann auf der Zugangsebene durchquert werden und verbindet die Eingänge zu Kindergarten und Schulhaus mit einem gedeckten Spielplatz.

Außen wie innen wird der Sichtbeton durch dunkles Holz kontrastiert. Zur Verbesserung der Akustik wurden hell gestrichene Platten in Aussparungen an der Decke angebracht. Dunkelgraue Einbauschränke fungieren als Raumteiler zwischen den Klassen- und Gruppenräumen, die sonst nur durch Schiebetüren optional voneinander zu trennen sind. Besonders lobt die Jury den multifunktionalen Aufenthaltsbereich um den Innenhof. Die entstandene „Lernwelt“ werde „allen Anforderungen an ein zeitgenössisches Schulhaus und einen modernen Unterricht gerecht“.

In den Hang eingegraben, haben die Architekten zudem einen Mehrzweckraum mit entsprechend größerer Deckenhöhe entwickelt. Gemäß den Wettbewerbsanforderungen soll das Gebäude zu einem späteren Zeitpunkt auf insgesamt zwölf Klassenzimmer erweiterbar sein, da die Gemeinde von einem Wachstum der Schülerzahlen ausgeht. Auf dem Dach montierte Photovoltaikanlagen tragen zur Deckung des Energiebedarfes bei. Der quadratische Grundriss sorgt außerdem für ein günstiges Verhältnis der Oberfläche zum Volumen – sicher ein wesentlicher Grund für dessen Beliebtheit. (dd)



Fotos: Hannes Henz


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