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22.07.2016
Bunt statt grau
Kita-Umbau in Stuttgart von Hammeskrause
Wie wird eine ehemalige psychiatrische Klinik schnell und günstig zu einem ansprechenden Ort für Kinder? Vor dieser Frage standen Hammeskrause Architekten aus Stuttgart, als sie von der Stadt beauftragt wurden, ein Bestandsgebäude für die provisorische Nutzung als Kindertagesstätte herzurichten. Nahe des Europaviertels, das als neues Wohngebiet im Zuge von Stuttgart 21 entsteht, wird Raum für sieben Kindergruppen im Alter von drei Monaten bis sechs Jahren benötigt. Durch die Auflösung des Bürgerhospitals wurde das zweigeschossige Gebäude von 1977 mit plastischer Sichtbeton-Fertigteil-Fassade frei. Für die Architekten war klar: Da hilft nur Farbe!
Die Kita sollte eine neue Geschichte erzählen und die Kinder nicht an die Vergangenheit des Gebäudes erinnern, obwohl das Budget keine großen baulichen Veränderungen hergab. Analog zur kindlichen Entwicklung nahmen Hammeskrause die Vogelwelt zum Thema: „Die kleinen leben auf dem Boden, die mittleren in den Büschen und Bäumen und die großen segeln über der Landschaft und erobern neue Horizonte“. Die Stuttgarter Künstlerin Judith Brucklacher entwarf ein abstraktes Gemälde von einem Rosenbusch, um den sich die verschiedenen Vögel bewegen. Kräftige Farbflächen überziehen nun die ehemals graue Fassade. Der Stuttgarter Graffiti-Künstler Bartlomiej Pluskota half bei der Umsetzung.
Das Spiel mit den Höhen bestimmt auch die räumliche Organisation der Kita. Da das Grundstück tiefer als die Straße liegt, erfolgt der Haupteingang über eine Brücke. Den knappen Außenraum machen die Architekten durch einen Spielplatz auf dem Dach wett. Auch im Inneren strahlen die Farben: Das Treppenhaus wird zum himmelblauen „Aufwindturm“ und die Garderobe besteht aus Nistkästen vor Orange, Rot und Gelb. Da ist es eigentlich schade, dass das Gebäude nach fünf Jahren Kita-Nutzung abgerissen werden soll. (dd)
Fotos: Wolf-Dieter Gericke
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