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07.06.2016
Shortlist für Museum in Riga
Henning Larsen, David Adjaye oder Sauerbruch Hutton
Jede Stadt will ein MoMA oder Guggenheim als Katalysator haben. In Riga plant man nun mit dem Latvian Museum of Contemporary Art Foundation ein Gebäude mit einem besonders unaussprechlichen Akronym: LMoCAF. Unterstützt vom lettischen Kulturministerium wird das 30-Millionen-Projekt von der Boris and Inara Teterev Foundation und der ABLV Charitable Foundation finanziert. Wer das Museum auf dem Areal in New Hanza City realisieren darf, wird jetzt im Juni entschieden. Viel Zeit bleibt nicht: Das LMoCAF soll im November 2021 eröffnen.
Sieben Studios stehen sei Anfang dieses Jahres auf der Shortlist für den Museumsneubau in der lettischen Hauptstadt: Es konkurrieren die Entwürfe von Adjaye Associates (London / New York), Caruso St John Architects (London / Zürich), Henning Larsen Architects (Kopenhagen), das finnische Studio Architects Lahdelma & Mahlamäki (Helsinki), Neutelings Riedijk Architects (Rotterdam), Sauerbruch Hutton (Berlin) und das amerikanische Büro wHY (New York / Los Angeles), die gestern erstmalig vorgestellt wurden.
Damit versammelt das lettische Museum of Contemporary Art eine interessante Auswahl internationaler Museumsexperten – trotzdem wundert es, dass Büros wie Herzog & de Meuron, David Chipperfield oder SANAA auf dieser Liste komplett fehlen. Doch wer weiß, vielleicht hatten sie sich nur nicht qualifiziert? Alle sieben Architekten wurden schließlich aus einem Pool von 25 geladenen Architekturbüros ausgewählt – welche Namen unter den übrigen 18 Studios zu finden waren, ist nicht bekannt. Den Juryvorsitz hat David Bickle vom Victoria and Albert Museum, in der Jury sitzen auch die Architekten Uldis Balodis, Gianni Botsford, Janis Dripe und Reinier de Graaf (was der Grund sein dürfte, warum OMA nicht eingeladen wurde, gleichzeitig aber auch daran erinnert, dass OMA bereits 2006 mit einem Museum für zeitgenössische Kunst im Hafen von Riga beauftragt wurde. Das Projekt wurde nicht realisiert).
Anders als bei dem anonymen Mega-Verfahren für das Guggenheim in Helsinki – hier hatten sich Ende 2014 aus 1.715 Entwürfen sechs für die nächste Stufe qualifiziert, bis ein halbes Jahr später mit Moreau Kusunoki und Arup ein Siegerteam beauftragt wurde – bemüht man sich in Riga also um mehr Effizienz und setzt auf Qualität anstatt auf Masse. Darstellung und Detaillierung der Wettbewerbsentwürfe zeigen bei allen sieben Kandidaten deutlich, dass hier mehr als eine Idee gefragt war – neben Grundrissen und Erschließungskonzepten finden sich mal differenzierte Detailpläne mit Dach-, Wand- und Bodenaufbau wie bei Caruso St John, mal ein 20-Jahres-Plan für die weitere Entwicklung des gesamten Museumsquartiers wie bei Neutelings Riedijk. Wer hier auf der Shortlist steht, ist bereit für die Ausführung.
Und auch sonst finden sich alle sieben Teams auf der sicheren Seite. Aufregende Kurven, Blobs oder freie Formenspiele wurden vermieden, eher stellt sich die Frage nach der gewünschten Dachform. Wählen kann die Jury zwischen spitzwinkligen Geometrien oder einem flachen Abschluss. (jk)
Zum Thema:
competitions.malcolmreading.co.uk
Warum Preise keinen Erfolg bedeuten und nach Niederlagen die nächste Auslobung lockt: Das wahre Wesen der Architektur zeigt sich im Wettbewerb – mehr dazu in der Baunetzwoche#400 Competition
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Adjaye Associates mit AB3D
Caruso St John Architects mit Arhitektu birojs Jaunromans un Abele
Henning Larsen Architects mit MARK arhitekti
Lahdelma Mahlamäki Architects mit MADE arhitekti
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