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24.05.2016
Persischer Garten und Rautengewölbe
Messe in Teheran von gmp
In China erfolgreich, und sofort nach der Aufhebung der Sanktionen auch im Iran dabei. Geschäftstüchtig sind sie schon, doch bei der neuen Messe in Teheran waren gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner vor allem geduldig. Schon vor zwölf Jahren hat das Berliner Büro von gmp mit seinen iranischen Kollegen von NJP (Teheran) den Wettbewerb für die Messe Share Aftab gewonnen. Vor zehn Jahren erhielten sie den Auftrag und nun, endlich, nachdem das Embargo das enorme Projekt lange verzögert hat, ist ein erster Abschnitt fertig. Pünktlich zur 29. Internationalen Buchmesse am 3. Mai wurde dieser Teil einer beeindruckenden Anlage mit 120.0000 Quadratmeter Ausstellungsfläche eingeweiht, zeitglich mit einer neuen U-Bahnline, die das Gelände mit der Teheraner Innenstadt verbindet. Selbst Präsident Hassan Rohani war anwesend.
Die Gebäude- und die Landschaftsarchitektur der Share Aftab verbinden eine moderne Nutzung und Infrastruktur mit einer historischen Bau- und Gartenkultur. Ein 1.600m langer, eingesenkter Landschaftsgarten mit einem Wasserlauf in seiner Mitte wird beidseitig von Alleen und schattigen Kolonnaden flankiert. Ein kreisrundes Wasserbecken mit Fontäne bildet das Zentrum, von dem das nördlich der Achse gelegene Messegelände erschlossen wird. Der 1. Bauabschnitt umfasst die Haupthalle und die größte Messehalle mit jeweils eigenem architektonischen Charakter. Die hohe zentrale Verteilerhalle greift auf historische Vorbilder, wie den Hundert-Säulen-Saal des Palastes von Persepolis zurück. Die Messehalle, als Dreierhalle konzipiert, spielt mit ihren verglasten Fronten und dem Rautengewölbe auf die Formensprache der Moderne an.
Die Hauptachse, die alle zukünftigen Messehallen miteinander verbinden wird, ist ebenfalls als linearer, tiefliegender „persischer“ Garten gestaltet und von Kolonnaden gerahmt. Dieser tieferliegende Bereich ermöglicht die interne Erschließung auf zwei Ebenen und damit die konsequente Trennung von Fahrzeug- und Fußgängerverkehr. Parallel zum Betrieb werden die weiteren Abschnitte der Share Aftab bis zum vollendeten Zustand mit 16 Hallen peu à peu fertiggestellt. NJP und gmp setzen damit ein stadtlandschaftlich inszeniertes Gemeinschaftsprojekt um, das nach jahrzehntelanger Isolation des Iran nicht ohne Symbolgehalt ist. (sj)
Fotos: Marcus Bredt
Die Gebäude- und die Landschaftsarchitektur der Share Aftab verbinden eine moderne Nutzung und Infrastruktur mit einer historischen Bau- und Gartenkultur. Ein 1.600m langer, eingesenkter Landschaftsgarten mit einem Wasserlauf in seiner Mitte wird beidseitig von Alleen und schattigen Kolonnaden flankiert. Ein kreisrundes Wasserbecken mit Fontäne bildet das Zentrum, von dem das nördlich der Achse gelegene Messegelände erschlossen wird. Der 1. Bauabschnitt umfasst die Haupthalle und die größte Messehalle mit jeweils eigenem architektonischen Charakter. Die hohe zentrale Verteilerhalle greift auf historische Vorbilder, wie den Hundert-Säulen-Saal des Palastes von Persepolis zurück. Die Messehalle, als Dreierhalle konzipiert, spielt mit ihren verglasten Fronten und dem Rautengewölbe auf die Formensprache der Moderne an.
Die Hauptachse, die alle zukünftigen Messehallen miteinander verbinden wird, ist ebenfalls als linearer, tiefliegender „persischer“ Garten gestaltet und von Kolonnaden gerahmt. Dieser tieferliegende Bereich ermöglicht die interne Erschließung auf zwei Ebenen und damit die konsequente Trennung von Fahrzeug- und Fußgängerverkehr. Parallel zum Betrieb werden die weiteren Abschnitte der Share Aftab bis zum vollendeten Zustand mit 16 Hallen peu à peu fertiggestellt. NJP und gmp setzen damit ein stadtlandschaftlich inszeniertes Gemeinschaftsprojekt um, das nach jahrzehntelanger Isolation des Iran nicht ohne Symbolgehalt ist. (sj)
Fotos: Marcus Bredt
Zum Thema:
Noch mehr zu gmp in China, nicht im Iran, gibt es in der Baunetzwoche#451
Zu den Baunetz Architekt*innen:
gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner
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