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20.05.2016
Wohnen auf dem Parkplatz
Atriumhaus in Kopenhagen
Es sind oft Restgrundstücke, bei denen sich Architektur beweisen kann. Zwischen alten Lagerhäusern und Schuppen entdeckte der dänische Fotograf Peter Krasilnikoff im Kopenhagener Stadtteil Sturlasgade eine abbruchreife Garage. Viel Aussicht gab es hier, am Rande eines Parkplatzes, nicht. Dafür entstand unter Regie des Studio David Thulstrup ein Atriumhaus mit Blick nach innen.
Die Architekten waren nicht nur für das Gebäude selbst verantwortlich, sondern auch für Teile des Interieurs, was der Gestaltung eine besondere Tiefe gibt. Vorbild war die rohe Ästhetik der benachbarten Industriebauten, weshalb auch mehrere alte Ziegelwände in den Entwurf integriert wurden. Den Mittelpunkt des Hauses bildet ein begrüntes Atrium, das mit seiner dunkel verspiegelten Fassade fast wie ein Aquarium wirkt.
Die Überlagerung von Alt und Neu wird besonders in der Küche erfahrbar. Die erhält ihr Licht von oben, was zusammen mit der Ziegelwand und dem Küchenblock aus Terrazzo fast schon sakral wirkt. Überhaupt lebt gerade das verschlossene Erdgeschoss von der Lichtführung, die zwar nicht gerade für gleißende Helligkeit, aber zumindest für eine besondere Atmosphäre sorgt.
Wem das nun doch auf Dauer zu dunkel ist, der kann sich immer noch über die ebenfalls industriell anmutenden Stahltreppen auf das Dach des dreigeschossigen Gebäudes begeben. Dort dient eine großzügige Terrasse als Gartenersatz – inklusive freier Sicht auf schöne Sonnenuntergänge. (sb)
Fotos: Peter Krasilnikoff
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