Ein Ehepaar im Ruhestand, drei erwachsene Kinder mit ihren Partnern und sieben Enkelkinder – keine Frage, der Zweitwohnsitz, den Mork-Ulnes Architects für eine kalifornische Familie errichtet haben, ist kein schnuckeliger Rückzugsort, sondern ein Ferienhaus für Fortgeschrittene. Ruhig und beschaulich dürfte es hier jedenfalls eher selten zugehen, aber die Architektur sorgt für eine warme Atmosphäre.

Das Projekt lässt an einen hölzernen Geschosswohnungsbau mitten in einem düsteren Wald denken, weshalb die Architekten es auch Troll Hus nennen. Der Wald liegt mitten in der Sierra Nevada am Rande des Skigebiets Sugar Bowl, die typische Jahreszeit für einen Aufenthalt dürfte also der Winter sein. Casper Mork-Ulnes, der Büros in San Francisco und Oslo unterhält, hat selbst norwegische Wurzeln – von Schnee und Eis sollte er also etwas verstehen.

Die Idee, das Gebäude als stattlichen mehrgeschossigen Riegel zu konzipieren, geht auf den Wunsch der Bauherren nach engen visuellen Bezügen zum Außenraum zurück. Um weite Ausblicke ging es ihnen jedoch nicht – sie wollten einfach wie in einem Baumhaus zwischen den Zweigen wohnen. Im Erdgeschoss bietet das aufgeständerte Haus vor allem Platz für die Skiausrüstung, das erste Obergeschoss erinnert mit seinen zahlreichen Schlafzimmern an ein kleines Hotel und die oberste Etage dient der Großfamilie als Ort der Zusammenkunft.

Allerdings kann man im Haus nicht nur norwegische Bezüge entdecken, sondern auch die zeitgenössische alpine Architektur Vorarlbergs, die Casper Mork-Ulnes als Vorbild nennt. Die Bauherren wünschten sich nämlich explizit einen modernen Rückzugsort, den sie entgegen dem mythologisch aufgeladenen Namen mit dem Troll Hus ja auch bekommen haben. (sb)

Fotos: Bruce Damonte

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