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25.04.2016
Parametrische Weidelandschaft
Parkdesign von Snøhetta bei Lund
Rem Koolhaas meint schon lange, dass wir uns zu wenig dafür interessieren, was auf dem Land passiert, obwohl sich dort – im Gegensatz zu vielen Städten – ein rasanter Wandel vollziehe, so seine Theorie. In seinen Vorträgen zeigt er computergesteuerte Agrarwirtschaft und riesige Serverfarmen, die oft wie deplatzierte Raumschiffe in der Weite wirken. Im Süden Schwedens ist nun mit dem Max Lab IV, einem Elektron-Proton-Speicherring mit Laborgebäude, ein weiteres Beispiel für so eine Transformation auf dem Lande entstanden.
Außerhalb der 80.000-Einwohner-Stadt hat das Büro FOJAB arkitekter hier in der Provinz Skane Iän, die als reichste landwirtschaftliche Kulturlandschaft Schwedens gilt, einen riesigen, ringförmigen Baukörper gesetzt. Um die für das Labor benötigte thermische Stabilität zu sichern und die von der naheliegenden Autobahn ausgehende Bodenvibration zu minimieren, wurde Snøhetta mit der Entwicklung eines funktionalen Landschaftsparks rund um das Forschungszentrum beauftragt. Über eine Fläche von 19 Hektar legt sich das parametrisch generierte Landschaftsmuster, dessen Basis die auf dem Grundstück gemessenen Wellenlängen der Bodenvibration waren. Die vom Ring ausstrahlenden Landschaftshügel sollen sich in den kommenden Jahren in eine Weidelandschaft für Schafe verwandeln. Verschiede Gräser und andere Nutzpflanzen seien dafür in Zusammenarbeit mit Spezialisten des Schwedischen Landwirtschaftsinstituts in Alnarp ausgesucht worden. Die Hügel sind übrigens aus dem Erdaushub des Gebäudevolumens, der normalerweise abgetragen und wegtransportiert wird, aufgeschüttet worden. (lr)
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