Die Basler Architekten Herzog & de Meuron sollen einen Neubau für das „de Young Museum“ in San Francisco errichten - unter Idealbedingungen könnte im Jahr 2002 mit dem Bau begonnen und 2006 Eröffnung gefeiert werden.
Das bestehende Museum inmitten des Golden Gate Parks war während des letzten großen Erdbebens im Jahr 1989 schwer beschädigt worden. Der reguläre Ausstellungsbetrieb wurde nach einer Renovierung zwar wieder aufgenommen, das Museum verlor aber im Jahr 1997 wegen der fehlenden Erdbebensicherheit den Anspruch auf Versicherungsschutz, so daß publikumswirksame Wanderausstellungen anderer großer Häuser nicht mehr eingeladen werden konnten.
Um das Museum, das mit seiner 105-jährigen Geschichte die älteste Einrichtung seiner Art in San Francisco ist, vor dem Ruin zu retten, soll nun zusätzlich zum Bestand ein Neubau errichtet und die Ausstellungsfläche verdoppelt werden. Bislang hat die Museumsleitung 65 Millionen Dollar an privaten Spenden für das Vorhaben gesammelt, 130 Millionen sollen es noch werden.
Im Oktober 1998 waren 50 Architekturbüros aufgefordert worden, im Rahmen eines nicht-anonymen Verfahrens Vorschläge für den Museumsneubau zu entwickeln. Sechzehn Arbeiten gingen schließlich ein, aus denen die Museumsleitung in einer offenen Abstimmung am 14. Januar 1999 den Entwurf von Herzog & de Meuron auswählte. Überzeugend wirkte auf die Verantwortlichen offenbar der Ansatz der Architekten, mit dem Bau zwar ein neues Wahrzeichen für die Stadt bauen zu wollen, gleichzeitig aber die sensible Situation im Park zu respektieren. In ihrem Erläuterungsbericht plädierten die Architekten für „Integration statt Provokation“ und einen intensiven Dialog zwischen Innen- und Außenraum. Der Museumsdirektor lobte Herzog & de Meurons phantasievollen Umgang mit Materialien und Licht. Konkrete Pläne sollen am 10. Juni 1999 in San Francisco präsentiert werden.
Erst im Dezember 1998 hatten die Schweizer Architekten den Zuschlag für den Neubau eines Museums auf dem Campus der Universität in Austin / Texas bekommen. In Kalifornien haben sie mit der poetischen Weinkellerei „Dominus Winery“ bei Yountsville im Weingebiet Napa Valley eine überzeugende Visitenkarte hinterlassen, die vielleicht den letzten Ausschlag für die Entscheidung der Museumsdirektion im nahen San Francisco gegeben hat.

BauNetz-Meldung über den geplanten Museumsbau in Austin

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