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09.02.2016

Vorhang auf

Sporthalle in Ulm


Vor kurzem wurde hier am Rande des Zentrums von Ulm noch im Freien Sport getrieben, doch die nachträgliche Verdichtung mittels einer dreigeschossigen Sporthalle war nicht nur notwendig, sondern städtebaulich explizit erwünscht. Das Projekt ist Teil einer größeren Bemühung zur räumlichen Qualifikation der Innenstadt. h4a architekten mit Büros in Stuttgart, München und Düsseldorf haben das Gebäude mit seiner „vorhangartigen Fassadengestaltung“ entworfen.

Die Hülle besteht aus silbern glänzenden, in sich verdrehten Aluminiumlamellen, die der Sporthalle ein bewegtes Äußeres verleihen – je nach Lichteinfall, Perspektive und Nutzung variiert die Durchlässigkeit der Fassade. Hauptsächlich nutzen werden die Halle zwei Gymnasien aus der Nachbarschaft, aber auch andere Schulen und vor allem Sportvereine haben Zugang. Das erklärt den öffentlichen Charakter des Gebäudes, das sich durchaus zu einem Mittelpunkt der Nachbarschaft entwickeln könnte – auch Passanten dürfen gerne näher treten und durch die Fenster Anteil am Geschehen auf dem Spielfeld nehmen.

Dieser städtebaulichen Geste folgend ist auch die Gestaltung des Inneren überraschend großzügig und repräsentativ. Als Foyer dient ein dreigeschossiges Atrium, das von einer skulptural inszenierten Treppe dominiert wird. Über die erreichen die Sportler die Hallen in den Obergeschossen, wobei die Umkleiden als Zwischengeschosse abgesetzt sind. Die verwendeten Materialen sind schlicht und hochwertig – grauer Sichtbeton trifft auf weiß lackierte Oberflächen, die hellen Holzrahmen der Fenster auf dunkelblaue Bodenbeläge.

Auf die sportliche Betätigung an der frischen Luft dauerhaft verzichten müssen die Schüler übrigens nicht. Mit der Fertigstellung des neuen Gebäudes kann ein benachbarter Hallenbau aus den fünfziger Jahren abgerissen werden – an dessen Stelle soll dann bald ein neuer Sportplatz entstehen. (sb)

Fotos: Zooey Braun


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