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15.01.2016
Leicht und schwer
Französische Botschaft in Jakarta
In Indonesiens Hauptstadt Jakarta haben Segond-Guyon Architectes (Lyon) an der Avenue Jalan Thamrin einen Neubau für die französische Botschaft und das Institut français de l'Indonésie realisiert. Schwer und leicht zugleich spielt das Gebäude mit verschiedenen Gegensätzen und vermag sich durch eine klare Formensprache von der heterogenen Umgebung abzusetzen.
Botschaft und Institut müssen aufgrund der strengen Sicherheitsbestimmungen als zwei abgeschlossene Systeme funktionieren. Räumlich sind die beiden Gebäudeteile daher von einander getrennt und besitzen zwei separate Eingänge. Ebenso ist auch der das Gebäude umgebende Freibereich in zwei Zonen unterteilt. Dennoch vermögen die Architekten mittels des durchgängigen, zweigeschossigen anthrazitfarbenen Sockels eine bauliche Einheit zu schaffen.
In diesem befinden sich Räume, die überwiegend auch der Öffentlichkeit zugänglich sind, wie zum Beispiel Auditorium, Bibliothek und Cafe im Institut oder die kontrollierte Zone in der Botschaft. Dem schweren Sockel, der die gesamte Baufläche einnimmt, sind zwei weiße Kuben mit drei und vier Geschossen aufgesetzt. Dort sind die öffentlich unzugänglichen Räume angeordnet.
Während die Obergeschosse des Instituts eine schlichte, helle Fassade aufweisen, wurden die oberen Etagen der Botschaft zusätzlich mit weiß lackierten, perforierten Aluminiumelementen verkleidet. Diese dienen zum einen der Einhaltung der geforderten Sicherheitsaspekte und geben dem Bau gleichzeitig ein markantes Erscheinungsbild.
Wiederkehrendes Element im Inneren ist der Patio, bzw. der Lichthof. Im Schnitt lässt sich dies besonders gut erkennen. Der begrünte Hof, um den sich die Räume des Instituts gruppieren – die filigranen Pflanzen bilden hier einen schönen Kontrast zu den dunklen Lavasteinplatten – wird im Botschaftsgebäude aufgegriffen. Die Architekten konzipierten hierfür eine zweigeschossige Halle und zwei Lichthöfe in den oberen Geschossen.
Umgeben wird das Gebäudeensemble von einem Garten mit Baumbestand und einer etwa fünf Meter hohen Mauer, die vor dem Lärm der vielbefahrenen Avenue Jalan Thamrin und zu viel Einblick schützen. Aus der Ferne betrachtet verschwindet der dunkle Sockel beinahe im dichten Grün – lediglich die beiden hellen Kuben stechen dann noch hervor. (ks)
Fotos: Jerome Ricolleau
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