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15.01.2016
Ungefähr wie die Katsura-Villa
Haus M in Berlin von Peter Ruge
Franz Adolf Wilhelm Baltzer publizierte 1903 seine richtungsweisende Studie zum Japanischen Haus, „Ich liebe japanische Kultur!“ soll Bruno Taut Anfang der Dreißigerjahre von seinem Exil aus geschrieben haben, und auch Walther Gropius war ein bekennender Anhänger der Baukunst Japans. In Deutschland gibt es, zumindest unter den Vertretern der klassischen Moderne, schon lange eine Bewunderung für die Architektur des fernöstlichen Lands. Der Berliner Architekt Peter Ruge schließt sich dieser Tradition an. Er hat ein Wohnhaus in der Hauptstadt entworfen, das er in einem japanischen Stil verortet.
In der Tat kennt man von zeitgenössischen Bauten aus Japan diese schmalen, in das engmaschige Straßennetz gequetschten Wohnriegelchen, die wohl Vorlage für Ruges dreigeschossiges Wohnhaus in Berlin-Wilmersdorf sind. Nur wenige, klare Linien zieht der längliche Quaderbau Ruges nach: Breite Fensterbänder zur Gartenseite, einzelne Ausschnitte zur Straßenseite, vertikale schmale Holzlamellen, und eine ausformulierte horizontale Verfugung der Betonfassade.
Das Gelände des Grundstücks fällt zum Grundstücksinneren um etwa 2,60 Meter ab. Durch diesen Höhenversprung ist der Bau auf Straßenebene zunächst nur zweigeschossig sichtbar. Im Erdgeschoss befinden sich der Eingangsbereich, Wohn-, Gäste- und Arbeitszimmer sowie die Garage. Im Obergeschoss sind die Schlafzimmer sowie ein Bad und ein Abstellraum untergebracht.
Richtig „japanisch“ wird es erst im niedrigen Gartengeschoss. Die Räumlichkeiten – darunter ein "japanisches Bad" – orientieren sich zum Garten, der den intimen Hofgärten gehobener Wohnhäuser des Landes ähnelt. Und damit seine stilistische Absicht auch wirklich jeder versteht, stattete Ruge den Garten mit einer Holzterrasse aus und setzte Bambuspflanzen und einen japanischen Kirschbaum daneben. (sj)
Fotos: Ira Efremova
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