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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Symposium_-Expo_und_Stadtentwicklung-_in_Berlin_mit_Kommentar_der_Redaktion__4629.html

01.02.1999

Den Tiger reiten

Symposium „Expo und Stadtentwicklung“ in Berlin (mit Kommentar der Redaktion)


Wird es gelingen, die Expo-Euphorie in langfristige Impulse zur Regionalentwicklung umzuwandeln? Dieser Frage gingen am 29. Januar 1999 Experten auf einer Tagung des Instituts für Stadt- und Regionalplanung der TU Berlin nach.
Ohne den Zeit- und Mediendruck solcher Großereignisse käme die Planung in den Regionen nur schwer voran, so der mit der Rahmenplanung des Ausstellungsgeländes betraute Architekt Albert Speer (Frankfurt/M.). Der Oberbürgermeister von Hannover, Herbert Schmalstieg, betonte vor allem die Entwicklungschancen für die Region und den Messestandort, von denen die Stadt dauerhaft profitiere.
Erstmals wird bei der Expo 2000 mit den „weltweiten Projekten“ versucht, regionale Entwicklungen in die Weltausstellung mit einzubeziehen und zu fördern. Vertreter verschiedener regionaler Projekte aus der Bundesrepublik äußerten sich jedoch skeptisch. Insbesondere Elisabeth Kremer vom Bauhaus Dessau kritisierte die negativen Auswirkungen einer auf die Expo ausgerichteten Regionalplanung in den neuen Ländern: Öffentliche Planunungsprozesse würden den Zielen eines privaten Unternehmens unterworfen. Uli Hellweg, Geschäftsführer der Wasserstadt GmbH (Berlin), forderte eine größere Vernetzung der dezentralen Projekte untereinander. Die Idee des dezentralen Projekts sei von der Expo-Gesellschaft nicht zuende gedacht worden, stellte er fest. In Vertretung Hartmut Häußermanns wies Hans-Norbert Mayer auf die Risiken hin, die mit einer „Festivalisierung der Stadtpolitik“ verbunden seien. Eine Stadtentwicklungsstrategie, die auf den Erfolgsdruck und die Medienwirkung von Großprojekten setze, komme dem „Ritt auf einem Tiger“ gleich.

Lesen Sie dazu den aktuellen Kommentar „Festival der Nachhaltigkeit?“ vom 1. 2. 1999.

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Zu den Baunetz Architekt*innen:

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