In den Bergen nördlich von Montreal liegt am Ufer des Lac Supérieur ein Ferienort. Das Land am See gehörte ehemals einer Religionsgemeinschaft und wird seit 2005 mit allem Komfort ausgestattet, den der Stadtflüchtling im Urlaub sucht. Motorisierte Fahrzeuge sind nicht erlaubt, dafür kann man Wald und Fluss auf Wanderungen genießen, Golf spielen und im Winter Ski fahren. Sogar ein Zentrum mit Restaurant und Sport-Club wurde errichtet. Um dieses gruppieren sich die von YH2 aus Montreal entworfenen „Zweitwohnhäuser“.

Die Architekten sprechen von „demokratischer Architektur“ und wollen zeigen, dass gute Gebäude nicht einer „priviliegierten Minderheit“ vorbehalten sein müssen. Wie passt das zum Luxus einer Zweitwohnung in den Bergen? Das Spa-Haus ist ein Typenentwurf, den man in verschiedenen Ausführungen und entsprechenden Preisstufen bestellen kann. Es ist ab umgerechnet 265.000 Euro zu haben. Damit grenzt sich das Konzept gegenüber individuell geplanten Residenzen höherer Preisklasse ab und bietet eine Alternative zu Fertighäusern, die keine Rücksicht auf den Bauplatz nehmen.

Das Spa-Haus wurde entsprechend der Bedingungen vor Ort entwickelt, die umgebende Natur soll durch den Bau nur wenig beeinträchtigt werden. Wie der Name suggeriert, ist jedes Haus mit einer außenliegenden Badewanne ausgestattet. Aus fünf Grundrissvarianten kann man die Anordnung von Kamin, Sauna und Wohnzimmer wählen. Je nach Platzbedarf sind ein bis zwei Schlafzimmer im Obergeschoss möglich. Sichtbeton und Holz sorgen für eine moderne und zugleich wohnliche Atmosphäre.

Der Unterhalt eines Zweithauses ist in Kanada nicht unüblich. Das Spa-Haus von YH2 bietet eine zeitgemäße Antwort auf diese Bauaufgabe, weil es den sogenannten „modernen Architekturstil“ mit moderaten Baukosten verbindet. Als Alternativen existieren offenbar nur die „kanadische Blockhütte“ oder die „Sperrholz-Almhütte“. (dd)

Fotos: Julien Perron-Gagné

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