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21.07.2015
Wie lebt der Australier?
Wohnturm von Hayball in Melbourne
„Welcome to the vertical village“ lautete die Headline der australischen Zeitung „The Age“. Gegenstand des Artikels: Ein neuer Trend tut sich unter Australiern auf. Anstelle des Häuschens mit Garten in der Vorstadt möchte man wohl lieber mitten in Downtown ein Apartment haben. Und dieses ist vor allem in Hochhäusern zu finden. Hayball, mit Büros in Australiens wichtigsten Städten Sydney, Melbourne und Adelaide, greifen diese Tendenz auf. In Melbournes Zentrum haben sie soeben einen Wohnturm mit 53 Stockwerken gesetzt, genannt MY80.
Das MY80 ist ein Punkthochhaus. Der Vertikalität dieses Typs setzen Hayball eine horizontal betonte Fassade entgegen. Jede Etage betonen sie mit bläulich reflektierenden Fensterbändern. Unterbrochen werden diese von einer Struktur aus Sichtbeton, die einerseits jedes Stockwerk mit mächtigen, horizontalen Balken markiert und sich andererseits auf der Mittelachse des Turms organisch auflöst. An den Loggien jeder Etage, die teils axial, teils verstreut über die 53 Etagen angelegt sind, rücken die Fensterbänder nach innen und auf der flächigen Fassade entsteht der Effekt vereinzelter Leerstellen.
„Vertical Village“, damit bezeichnete der The Age-Autor Simon Johanson auch eine neue Form des Wohnens in den Apartmenttürmen. Denn eher kleine Ein- oder Zwei-Zimmer-Wohnungen gehören zu dieser Art des Urban Living, bei dem gehobene Gemeinschaftsräume an die Stelle des individuellen Wohnzimmers gerückt sind. Auch Hayball folgen mit dem MY80 diesem Trend. Eine gemeinsame Lounge und Shops im Erdgeschoss, eine Gemeinschaftsküche, ein Pool und eine breite Terrasse im 15. Stockwerk und, ganz oben, eine Dachterrasse mit Sky-Lounge sind die Features ihres Wohnturms. Auch das Innendesign wurde von Hayball entwickelt. Hier spielen Holz und Metall eine große Rolle. Das Positiv-Negativ-Spiel, das sich bereits bei den eingerückten Loggien auf der Fassade zeigt, führt das Büro hier fort: Sitzbänke versinken in der Wand und Farben kontrastieren.(sj)
Fotos: Peter Clarke
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