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16.07.2015

Kinderkrankenhaus in München

Nickl & Partner gewinnen Wettbewerb


Irgendwann wird ein Name zum Synonym: Das Dr. von Haunersche Kinderspital in München ist nach August von Hauner benannt, der diese Einrichtung 1846 ins Leben rief. Heute sagt man meist nur noch das Haunersche, und dessen Neubau, der in den kommenden Jahren am Campus des Universitätsklinikums in Großhadern entstehen soll, bezeichnet man folgerichtig schon heute als das Neue Hauner. Geplant ist ein Krankenhaus der Maximalversorgung, das neue „Akzente in der Behandlung und Erforschung von Erkrankungen bei Kindern setzen“ wird. Der Neubau wird den heutigen Standort in der Innenstadt vollständig ersetzen.

Finanziert wird das Neue Hauner auf der einen Seite durch den Freistaat Bayern, auf der anderen Seite soll ein nicht geringer Anteil des 160 Millionen teuren Projekts durch private Spenden aufgebracht werden. Die Fundraising-Kampagne läuft bereits, entsprechend groß ist darum auch das öffentliche Interesse und der Anspruch an die Gestaltung des Projekts. Die Jury des kürzlich entschiedenen Wettbewerbs war darum besonders hochkarätig besetzt. Neben der Vorsitzenden Gesine Weinmiller gehörten ihr unter anderem Carlo Baumschlager, Andreas Meck und Ivan Reimann an. Man kam zu folgendem Ergebnis:

Die ausgezeichneten Entwürfe lassen sich grob durch zwei Ansätze unterscheiden. Die erste Gruppe mit Architects Collective und Albert Wimmer, gmp und Ludes Generalplaner verteilt das umfangreiche Programm auf mehrere Baukörper, die sie raumbildend über einem durchgehenden Sockel platzieren. Hier zählt die Sichtbarkeit des neuen Gebäudes als wichtiger Bestandteil des Campus, aber auch die Sichtbeziehung des Programms zur Umgebung.

Die zweite Gruppe, der neben dem Gewinnerprojekt von Nickl & Partner auch die Entwürfe von Riegler Riewe und Staab Architekten angehören, schlägt dagegen jeweils ein einziges horizontales Volumen vor, das durch begrünte Höfe belichtet wird. Diese Lösung ist naturgemäß introvertierter, hat aber den Vorteil, nicht in Konkurrenz zum Hauptgebäude stehen. Da dieses nach aktuellem Stand aber ohnehin abgerissen wird, könnte der Neubau des Kinderspitals auch für das gesamte Klinikum Vorbild werden.

Am Siegerprojekt von Nickl & Partner gefiel der Jury insbesondere die Neutralität der Architektur und die einladende Geste der Eingangshalle, die tief in das Gebäude führt. Auch die organischen Lichthöfe, die der „Idee Eltern-Kind-Zentrum Form geben“ sollen, wurden positiv bewertet. Außerdem wusste die Gestaltung der Kinderbettenzimmer mit ihren Nischen zu überzeugen.

Angesichts der Komplexität eines Krankenhausneubaus ist der Architekturwettbewerb allerdings nur einer von vielen Schritten. Als nächstes erfolgt die Anpassung des Gewinnerprojekts, bevor dann frühestens 2018 mit dem Baubeginn und 2022 mit der Fertigstellung zu rechnen ist. (sb)


Zum Thema:

www.das-neue-hauner.de

Mehr über heilende Gebäude auch in der Baunetzwoche#404: Healing Architecture


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

Nickl & Partner


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1. Preis: Nickl und Partner

1. Preis: Nickl und Partner

2. Preis: Architects Collective

2. Preis: Architects Collective

3. Preis: Riegler Riewe Architekten

3. Preis: Riegler Riewe Architekten

Anerkennung: gmp von Gerkan, Marg und Partner

Anerkennung: gmp von Gerkan, Marg und Partner

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