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18.06.2015
Stahl und Stevia
Zuckerfabrik in Chile
Seit vielen Jahrhunderten verwendet die indigene Bevölkerung Paraguays und Brasiliens die Blätter der Steviapflanze bei der Zubereitung von Speisen und Getränken. In der EU ist der pflanzliche Süßstoff erst seit 2011 als Lebensmittelzusatz zugelassen. Auch in Chile scheint die Nachfrage nun rasant zu steigen. So rasant jedenfalls, dass max-a architects nach einer Planungsphase von vier Monaten in einer Bauzeit von nur acht Monaten einen Fabrikkomplex für die Steviagewinnung realisierten.
Der Neubau für das in Chile führende Zuckerunternehmen IANSA liegt an der Hauptverkehrsverbindung zwischen den Städten San Carlos und Chillán im zentralen Teil des südamerikanischen Andenstaates und ist der Produktion des steviabasierten Süßungmittel Cero K gewidmet. Das 3.500 Quadratmeter umfasssende lagerhausähnliche Gebäude liegt auf einem 10.000 Quadratmeter großen Grundstück, für dessen landschaftliche Gestaltung die Architekten aus Santiago de Chile ebenfalls zuständig waren.
Ein ikonisches Silo und ein Kuppelbau prägen den Firmenkomplex. Der ergänzende Neubau arbeitet mit drei elementaren Formen, die ineinander verschachtelt sind. Herzstück des Komplexes ist eine viergeschossige Produktionsanlage, die sich wie eine rechteckige Kuppel über den ansonsten zweigeschossigen Baukörper erhebt.
Die zwei Etagen der Fabrik sind ebenfalls äußerlich ablesbar, sie sind als leicht zueinander verschränkte rechteckige Scheiben ausgebildet, so dass die auskragenden Bereiche des Obergeschosses ein Vordach für den Eingangsbereich bilden. Die Architekten sehen in ihrem Entwurf Parallelen zum Metallbaukasten, eine Fassade aus perforierten Stahlblechen verkleidet den gesamten Baukörper und verleiht ihm einen semitransparenten Charakter. (lr)
Fotos: Erieta Attali
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