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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Museum_von_OMA_in_Moskau_4397039.html

16.06.2015

Koolhaas’ Garage

Museum von OMA in Moskau


Was mit Konstantin Melnikow begann, endet mit Rem Koolhaas: Bereits 2008 eröffnete Dasha Zhukova in der Bakhmetevsky Bus Garage ihr Kunstmuseum und rettete damit das Gebäude des berühmten Konstruktivisten. Jetzt zieht ihr Garage Museum of Contemporary Art in den berühmten Gorki-Park im Zentrum Moskaus, der ebenfalls von Melnikow gestaltet wurde. Die neue Heimat des Museums ist dort das alte Ausflugslokal Vremena Goda, das von OMA (Rotterdam) unter der Projektleitung von Ekaterina Golovatyuk umgestaltet wurde.

Das Lokal aus den sechziger Jahren war praktisch eine Ruine, als Zhukova entschied, hier in Zukunft ihr Museum zu betreiben. Für Koolhaas steht die Konstruktion aus Betonfertigteilen für eine zurückhaltende, fast schon anonyme Architektur, die sich allerdings durch eine große Flexibilität auszeichnet. Das macht sie in seinen Augen schützenswert, wobei seine Interventionen dem Gebäude etwas Heroisches verleihen, womit es in die Nähe der konstruktivistischen Ikonen rückt.

Neben der einfachen Fassade aus Polycarbonatplatten sind nämlich die zwei riesigen, beweglichen Eingangstore der auffälligste Eingriff,  die im geöffneten Zustand weithin auf das Museum aufmerksam machen. Die Ereignishaftigkeit der Architektur lässt sich also nach Belieben an- oder ausschalten, so könnte man diese Lösung verstehen. Dahinter erwartet die Besucher ein doppelgeschossiges Foyer, wobei auch an anderen Stellen die ursprüngliche Offenheit des Gebäudes erhalten blieb. Auch Bodenfliesen, Backsteinwände und Wandmosaike aus der Sowjetzeit wurden restauriert.

Das 5.400 Quadratmeter große Museum ist damit keine perfekt cleane Umgebung, sondern bietet ganz unterschiedliche Zustände von Ruinencharme bis White Cube. Letzterer lässt sich schnell und einfach durch bewegliche Wände herstellen, die sich von der Decke klappen lassen. Die inhärente Dynamik der neuen Architektur – man kann sich gut vorstellen, dass Koolhaas’ Garage auch bei Melnikow & Co auf Zustimmung gestoßen wäre. (sb)

Fotos: Yuri Palmin, Egor Slizyak, Denis Sinyakov, David X Prutting, Timur Shabaev


Zum Thema:

www.garageccc.com/en


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