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24.03.2015
Panorama zwischen Ästen
Baumhaus in Jerusalem
Der damalige Jerusalemer Bürgermeister Teddy Kollek war die treibende Kraft hinter der Gründung des Israel Museums, das nicht nur der Geschichte des Landes, sondern auch allen Facetten jüdischen Lebens gewidmet ist. Gegründet wurde es 1965, und schon 1966 wurde es um einen eigenen Flügel nur für Kinder und Jugendliche ergänzt, der später nach Ruth Rodman-Friedman benannt wurde.
Die Einrichtung ist mit über 100.000 Besuchern pro Jahr einzigartig und widmet sich mit speziellen Ausstellungen, Kunstklassen, zahllosen Workshops und einer Bibliothek der kindgerechten Wissensvermittlung. Damit jedoch der Spaß nicht zu kurz kommt, wurde kürzlich der Hof vor dem Eingang von Ifat Finkelman und Deborah Warschawski neu gestaltet.
Mittelpunkt ihres Entwurfs ist eine alte Pinie, die sie mit einem Baumhaus ausstatten. Dieses sehen sie als ultimatives Zeichen unserer „kollektiven Erinnerung an die Kindheit“, an unbeschwerte Tage in einer eigenen Welt. Gemeint ist das aber nicht nur als nostalgisches Zitat – als zentrales Element der Spielplatzgestaltung ist das Baumhaus auch fest in der Gegenwart verankert.
Zu erreichen ist der Innenraum über einen langsam ansteigenden Pfad, der sich aus einer weichen Tartanlandschaft emporwindet. Ein Netz schützt den Stamm der Pinie und setzt sich auch im Inneren fort. Über eine Öffnung im Boden samt ebenfalls baumartiger Leiter gelangt man außerdem schnell wieder nach unten.
Nachdenklichen Kindern empfiehlt sich allerdings ein Abstecher an die Stirnseite des Hauses, zur raumhohen Panoramascheibe. Dort lässt sich die Architektur genießen wie in einem kleinen Case Study House, nur mit Blick auf den Innenhof statt auf Los Angeles. (sb)
Fotos: Amit Geron
Zum Thema:
Mehr Architektur en miniature auch in der Baunetzwoche#376 über Minihäuser. Oder doch lieber in den Ästen bleiben? Dann empfiehlt sich die Baunetzwoche#254 über, genau, Baumhäuser.
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