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28.10.1998
Spatenstich für Expo-Pavillon gesetzt
Gegenvorschlag der Architektenverbände chancenlos (mit Kommentar der Redaktion)
Am 28. Oktober 1998 wurde in Hannover der erste Spatenstich für den umstrittenen Deutschen Pavillon für die Expo 2000 gesetzt. Der Pavillon wird nach eilig geschaffenen Plänen des Investor-Architekten Josef Wund (Friedrichshafen) gebaut. Zu dieser Lösung hatte sich der Bauherr veranlaßt gesehen, nachdem Wettbewerbsgewinner Florian Nagler nach mehreren Umplanungen seinen Rückzug aus dem Projekt bekanntgegeben hatte.
Unterdessen wurde ein substantieller Gegenvorschlag bekannt: In einem Schreiben, das dem BauNetz vorliegt, wenden sich die Präsidenten der namhaften Architekten-, Ingenieur- und Stadtplanerverbände an Bundeskanzler Gerhard Schröder. Ihre Forderung: „Verzicht auf die mediokren Pläne des vorgesehenen Totalübernehmers“. Nach dem Votum der Verbände soll als „Befreiungsschlag“ ganz auf einen deutschen Pavillon verzichtet werden, um eine „Blamage allerersten Ranges“ abzuwenden.
Stattdessen soll an einer anderen Stelle auf dem Gelände ein Eingangsbauwerk in Form eines Aufwindkraftwerks errichtet werden. Dies habe „zeichensetzende Symbolkraft“ für das Expo-Leitthema „Mensch, Natur, Technik“.
Entwürfe hierzu liegen bereits vor; sie sind ursprünglich im Zusammenhang mit den Planungen der „Expo-Plaza“ als „Eingang Ost“ entstanden und nun angepaßt worden. Das Aufwindkraftwerk wurde von dem Stuttgarter Ingenieur Jörg Schlaich in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro gmp entworfen.
Da die von den Verbänden geforderte Absage des ersten Spatenstichs offensichtlich ignoriert wurde, scheint ihr Gegenvorschlag chancenlos.
Zur Recherche früherer Meldungen zur Planungsgeschichte des deutschen Expo-Pavillons geben Sie bitte in der Datenbank das Suchwort „Florian Nagler“ ein.
Lesen Sie hierzu den Kommentar der BauNetz-Redaktion vom 28. 10. 1999.
DBZ-Online dokumentiert und kommentiert in der Rubrik Aktuelles / Architekturszene den Brief der Architektenverbände.
Zu den Baunetz Architekt*innen:
gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner
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