„Cabinet“ – der französische Ausdruck hat sich in verschiedenen Formen auch im deutschen Sprachraum etabliert: ein Rückzugsraum, der in Ergänzung zur repräsentativen Schlossarchitektur des Barocks dem neuen Bedürfnis nach Privatsphäre gerecht wurde.

In der MAK Galerie in Wien eröffnet unter diesem Titel am 3. März eine architektonische Installation von Alfredo Barsuglia. Der Wiener Künstler sorgte kürzlich mit seinem „social-pool“ mitten in der kalifornischen Wüste für mediale Aufmerksamkeit. Diese dauerhafte Kunstinstallation ist per GPS-Koordinaten und Schlüssel zugänglich und nutzbar.

Barsuglias „Cabinet“ wird eine „komplexe Abfolge vermeintlich privater Wohnräume“ sein. Angesichts des aktuellen Privatsphäre-Diskurses sensibilisiert die Installation den Betrachter für die Grenzen zwischen privatem und öffentlichem Raum. Eigens entworfene Möbelstücke und Alltagsgegenstände sowie „gezielte Realitätsbrüche“, wie beispielsweise videobasierte Fensterausblicke auf vorstädtische Umgebungen, lassen individuelle Assoziationen entstehen.

Der Künstler selbst will jeden Dienstagabend mit fünf Gästen in seinem „Cabinet“ zu Abend essen. Dieser „Jour Fixe“ ist Teil der Ausstellung und kann spontan besucht werden. Das Private ist hier also öffentlich.

Die Installation „Cabinet“ ist Teil der Ausstellungsreihe „ANGEWANDTE KUNST. HEUTE.“

Eröffnung: Dienstag, 3. März 2015, 19 Uhr
Ausstellung: 4. März bis 10. Mai 2015, Di 10-22 Uhr, Mi-So 10-18 Uhr
Ort: MAK Galerie, Stubenring 5, 1010 Wien

Zum Thema:

Zusätzlich zu „Cabinet“ zeigt das MAK in Wien noch bis zum 19. April 2015 die Ausstellung Wege der Wiener Moderne.

Ein Besuch in Alfredo Barsuglias „social-pool“ lässt sich unter www.social-pool.com organisieren.

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