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19.02.2015
Puppenhaus für Erwachsene
Stahlblechfassade in Stockholm
Schön paradox: In einem ehemaligen Industrieareal unweit von Stockholm entstand Anfang dieses Jahres ein Wohnkomplex, dem das schwedische Büro Joliark die Ästhetik eines Puppenhauses verliehen hat. Der leitende Architekt Per Johanson träumte wohl als Kind davon, einmal eines zu bauen. Dies ist nun wahr geworden: in Gestalt zweier kompakter Volumen, die die pure Ästhetik von Stahl, Beton und Holz zur Schau stellen.
„Wie ein Mantel legt sich die Fassade aus verzinktem Stahl um den Baukörper“, erläutern die Architekten. Glatt und glänzend zur Straße, zeigt sich bei den dem Hof zugewandten Seiten die plastische Komponente der Häuser. Hier ziehen sich durchgehende Balkonbänder als Laubengänge über die Hauswände. Die Puppenhausmetapher kommt bei einer der Fassaden deutlich zum Vorschein: Aus der Wand kragen kastenartig Betonscheiben weit heraus, so dass der Eindruck entsteht, man könnte hier wie bei einer Puppenstube wirklich hineinblicken. Für die Wandverkleidung wählen die Architekten hier statt glattem Stahl helles Holz.
Insgesamt 44 Wohneinheiten wurden hier auf 5.750 Quadratmeter Nutzfläche untergebracht. Mittels eines verglasten Erschließungstraktes sind beide Bauten miteinander verbunden. Im höheren befinden sich 23 Maisonette-Wohnungen, im niedrigeren werden diese mit Apartments aufgemischt. Jede der Wohnungen hat einen Balkon. Joliark wollte die privaten und öffentlichen Bereiche trennen und platzierte die Schlafzimmer jeweils in der oberen Maisonette-Ebene. Auch bei der Innenausstattung machen die Architekten mit kleinen Spielereien weiter: in Form von kleinen Dekorationen aus Stahl und Holz an den sonst so schlichten Betonwänden. (pg)
Fotos: Joliark, Joliark/Torjus Dahl
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