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12.10.1998
Die gute und die schlechte Botschaft
Streit um Denkmalschutz für ungarische Vertretung in Berlin
Der Baustadtrat des Berliner Bezirks Mitte, Thomas Flierl (PDS), hat sich am 9. Oktober 1998 gegen den Abriß der ungarischen Botschaft in Berlin ausgesprochen. Er kündigte an, der Bezirk werde die Anweisung zur Genehmigung des Abrisses ignorieren. Eine solche hatte Staatssekretär Hans Stimmann von der für den Denkmalschutz zuständigen Senatsverwaltung dem Bezirk ausgesprochen.
Der Bezirk Mitte, die untere Denkmalschutzbehörde und der Landesdenkmalrat halten das unter Denkmalschutz stehende Gebäude, das 1966 errichtet wurde und eine prominente Position am Übergang des Pariser Platzes zum Boulevard Unter den Linden einnimmt, für eines der qualitätvollsten DDR-Gebäude der sechziger Jahre. Nach Einschätzung der Bauhistorikerin Simone Hain vom Landesdenkmalrat liegt die Qualität des mit einer Vorhangfassade versehenen Gebäudes in seiner demonstrativen Ablehnung des historisierenden Wiederaufbaus der Stalin-Ära.
Ungarn möchte mit Hilfe eines Investors auf dem Grundstück ein neues Botschaftsgebäude errichten. Ein aus einem ungarischen Wettbewerb hervorgegangener Entwurf des Architekten Adam Sylvester ist noch nicht veröffentlicht worden. Dieser Entwurf wird zur Zeit durch einen Berliner Kontaktarchitekten an das deutsche Baurecht angepaßt.
Die Architektursprache des Entwurfs soll sich an die Metropolenarchitektur der Jahrhundertwende anlehnen und Ähnlichkeiten zum Hotel Adlon aufweisen.
Weitere Informationen finden Sie in der BauNetz-Übersicht über alle Botschaftsprojekte in Berlin.
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