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16.01.2015
Leuchten in der Zwischenstadt
Villa von Bechter Zaffignani in Vorarlberg
„Gesichtslose Orte“, „Zeichen der Zersiedelung“, „Vorboten einer sich abzeichnenden Verdichtung“ – mit düsteren Bildern des Suburbanen spielen Bechter Zaffignani Architekten, wenn sie die städtebauliche Umgebung ihres „Haus G“ beschreiben. Im Vorarlberger Rheintal steht die neue Villa des Bregenzer Büros, umgeben von Streusiedlungen und Standard-Einfamilienhäusern. Der Neubau soll nun ein architektonisches Licht ins eintönige Siedlungsdunkel bringen.
Das gegebene Grundstück für das Haus G ist schwierig, an seiner engsten Stelle ist es nur etwa 10 Meter breit. Baurechtliche Bestimmungen – Feuerwehrzufahrt oder Abstandsflächen zum Nachbargrundstück – haben die zulässige Bebauungsfläche und -höhe stark eingeschränkt. Ein schmaler, eingeschossiger Flachdachbau ist nun die Lösung des Teams.
Die private Villa ist ein schmaler Quader in Betonbauweise, brut, die Bretterstruktur zeichnet sich ab. Vereinzelte Paneele und eine Holzrahmung der Fenster kontrastieren in ihrem gelblichen Naturton mit dem Grau des Sichtbetons.
Die Räumlichkeiten haben Bechter Zaffignani um ein Atrium angelegt. Panoramafenster gewähren, insbesondere im durchgehenden Speise-, Koch- und Wohnzimmer, eine lichte Atmosphäre. Die privateren Räume gruppieren sich im hinteren Bereich des Haus G.
Eine moderne Villa als rauer Betonquader inmitten eines mitteleuropäischen Satteldach-Spießertums – diesen provozierenden Bruch hat das Bregenzer Team beim Haus G klar durchgezogen: Neben Solarkollektoren für die Warmwasserversorgung ist eine breite Terrasse auf dem flachen Dach des Privathauses angelegt. „Ein- und Durchblicke für die Nachbarschaft“ soll das Dachplateau öffnen. Die Architektur spielt mit ihren Zuschauern also ähnlich subtil und verrucht wie die Filme der Nouvelle Vague, an deren Stimmung die Villa ein wenig erinnert. (sj)
Fotos: Rasmus Norlander
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