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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-HPP-Dreischeibenhaus_in_Duesseldorf_saniert_4177325.html

12.01.2015

Fassade mit Prallscheibe

HPP-Dreischeibenhaus in Düsseldorf saniert


Seit seiner Fertigstellung 1960 war es eine prägende Silhouette im Stadtbild Düsseldorfs und ein Wahrzeichen für das Wirtschaftswunder der Nachkriegsjahre. Innerhalb der letzten zwei Jahre wurde das Dreischeibenhaus durch das Düsseldorfer Büro HPP Architekten komplett saniert und auf den neusten Stand heutiger Bedürfnisse gebracht.

Nachdem Thyssen-Krupp bereits 2010 ausgezogen war, schien unsicher, was aus dem denkmalgeschützten Gebäude werden würde. Nur dass man für das Dreischeibenhaus in seinem Zustand 50 Jahre nach Eröffnung unmöglich neue Mieter finden würde, war klar. Nach einem Investorenwechsel wurden 2013 HPP Architekten mit hinzugezogen, die schon damals unter Helmut Hentrich, Hubert Petschnigg und ihren Mitarbeitern für die Planung und Fertigstellung des ursprünglich für die Phoenix-Rheinrohr AG errichteten Verwaltungsbaus verantwortlich waren.

Unter strengster Berücksichtigung des Denkmalschutzes und dem Ziel, die charakterbildenden Eigenschaften zu erhalten, sollte an erster Stelle die Fassade an die heutigen energetischen Standards angepasst werden. Die äußere Fassadenkonstruktion samt der Brüstungselemente blieb unangetastet. Da das Raumklima unkomfortabel war und sich auch die Fenster nicht öffnen ließen, musste die Verglasung zweischalig mit einer äußeren Prallscheibe ersetzt werden. Diese ist am oberen und unteren Rand mit einem 12 Zentimeter großen Abstand zum Rahmen montiert und wird von einer inneren Primärfassade ergänzt, die auch geöffnet werden kann.

Soviel Aufwand zahlt sich aus: Durch die Möglichkeit, die Räume nun eigenständig zu lüften, reduzieren sich die Nebenkosten um die Hälfte. Durch die abmontierten Luftzugkästen unter den Fenstern konnten HPP außerdem die einzelnen Räume spürbar vergrößern. In dem Zwischenraum der Scheiben wurden automatisierte Lamellen eingebaut – das äußere Bild der vertrauten Fassade aus geöffneten und geschlossenen Sonnenschutzelementen ist heute wie vor 55 Jahren noch vorhanden.

Weitere Schwerpunkte der Sanierung waren eine Modernisierung der Büroräume, des Brandschutzes und der Haustechnik. Auch in der Eingangshalle wurde alles gemäß dem ursprünglichen Zustand farblich und materialgetreu überarbeitet und den heutigen Standards angepasst. Die Beleuchtung in den Obergeschossen wurde ebenfalls, wie ursprünglich, parallel zur Fassade in zwei Langfeldlinien gelegt, die nun aber präsenz- und tageslichtabhängig gesteuert werden können. Die Dachflächen auf dem 21. Obergeschoss sind zu einer Terrasse umgestaltet. Und durch eine Verlagerung der Gebäudetechnik aus dem 23. und 24. Obergeschoss auf die einzelnen Stockwerke konnten weitere Büroräume gewonnen werden.

Mit dieser erfolgreichen Sanierung konnten sämtliche Räume wieder an namhafte Firmen vermietet werden – eine kleine offizielle Eröffnungsfeier ist für den 29. Januar 2015 geplant. (kh)

Fotos: Ralph Richter, Manfred Hanisch, Olaf Jablonski, Walter Moog, Arno Wrubel, Momeni Immobilien-Gruppe


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