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08.12.2014
Doppeltes Einhorn
Studentenwohnheim in Amsterdam
Das Amsterdamer Büro VMX Architects hat den Gebäudekomplex EX-CASA 400 fertiggestellt, bei dem sich zwei gebaute Kontraste gegenüberstehen: Im Süden ein strahlend weißes Studentenwohnheim mit 342 Wohneinheiten von je 18 bis 38 Quadratmetern; im Norden ein schwarz-grauer Turm mit Waschbetonfassade und markanter Fensteranordnung, in dem 130 Wohnungen mit je 60 bis 80 Quadratmetern untergebracht sind. Das ungleiche Duo befindet sich im Osten von Amsterdam in der Nähe des Bahnhofes Amstel – genannt wird das Viertel auch „Eenhoorngebied“. Bis jetzt sind dort hauptsächlich Büros und Unternehmen angesiedelt, mit den beiden neuen Wohnbauten soll dieser Ort lebendiger werden.
Zwei Gedanken waren für die Architekten prägend für ihren Entwurf: Wiederverwendung und Nachhaltigkeit. In Hinblick auf ersteres hatten VMX den Anspruch, die Hülle des alten CASA 400 – ebenfalls ein Studentenwohnheim – zu erhalten und zu recyceln, nur der dreieckige Turm sollte komplett neu gebaut werden. Dieser Ansatz macht sich auch im Umgang mit den Ressourcen bemerkbar und zeichnet den Bau als nachhaltig aus: 5.500 Kubikmeter Beton in Form von Böden, Säulen und Fassadenteilen wurden wiederverwendet. Der Gedanke der Nachhaltigkeit wurde weiterhin darin verwirklicht, dass sämtliche neu gebauten Teile Fertigteile sind, die durch die gute Qualität langlebiger sein sollen – von kompletten Fassadenelementen inklusive Fenstern über Wandelemente mit schon eingebauten Türen bis hin zu kompletten Badezimmern.
Trotz geringem Budget und straffem Zeitplan haben die Architekten dem Eenhoorngebied eine neue auffallende Identität gegeben. Und: Details und Anpassungen an die Bewohner haben dazu geführt, dass alle Wohnungen innerhalb kürzester Zeit vergeben waren. (kh)
Fotos: Sjaak Henselmans
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