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26.11.2014
Berliner Box
Umbau von AHM Architekten
Fensterlos, grau und verschlossen stand dieser Kubus da: Ein typischer trostloser Gewerbebau, an dem man vorbeiging, ohne hinzusehen. Vor kurzem haben AHM Architekten, die genau hier in Berlin-Charlottenburg ihr Büro haben, den Klotz umgebaut und aufgestockt. Vom Feeling des ehemaligen Lagergebäudes aus den 1960er Jahren, das in den 80ern zum Produktionsgebäude umfunktioniert worden war, bleibt zwar das Gewerbe-Flair – aber auf einem anderen Niveau.
Die Veränderungen an der Substanz sind bescheiden und feinfühlig. Prägend für das Gesamtbild bleibt dabei nach wie vor das bestehende Stahlbetonskelett. Die tiefen Grundrisse und die 4,50 Meter hohen Räume verleihen dem Gebäude eine „loftartige Atmosphäre“, sagen die Architekten, allerdings stellte sich eine ausreichende Belichtung als schwierig dar. Um die Tageslichtsituation zu verbessern, fügten sie mittig ein Atrium ein. „Büroflächen lagern sich als autonome Mieteinheiten um das Atrium und stehen über transparente Innenwände im räumlichen und visuellen Kontakt mit dem hellen Lichtraum“, erläutern sie.
Für die Erschließung wurde eine überdachte Treppenanlage angebaut. Ebenso neu eingefügt ist die „schraubenförmige Treppenwand und neue Fertigteilkonstruktion über dem 3. OG“, beide Bauteile sind in Sichtbeton ausgeführt. Der Fußboden wurde neu hergestellt und dämpft in seiner Homogenität die Struktur der Decken, Unterzüge und Stützen.
Das Staffelgeschoss ist in seiner Ausdehnung kleiner, fügt sich aber sonst optisch ohne weiteres ein. Die fast durchgehende Fensterfront verkleideten die Architekten mit perforierten Aluminiumlamellen. Fenster schmücken nun nicht nur den neuen Aufbau: Dass das Gebäude zuvor kaum Fenster aufwies, ist kaum vorstellbar.
Ganz frei ist die Sicht aus den Fenstern nicht: „Um die Prägnanz des kubischen Baukörpers zu wahren und in die neue Nutzung zu überführen, erhält das Gebäude vor der Fassade einen auskragenden Wartungssteg mit flächiger Streckmetallbekleidung aus Aluminium“. Hinter dem silbrigen Gitter-Netz ist die ehemalige Lagerhalle heute alles andere als ein trostloser Gewerbe-Klotz. (pg)
Fotos: Christian Richters
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