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16.10.2014
Holz im Quadrat
Kapelle in China
Entspannen in der chinesischen Millionenstadt Nanjing? Wahrscheinlich unmöglich. Aber für ein Gebet kann man sich in der neuen Kapelle im Wanjing-Garten wahrscheinlich wie ein Eremit fühlen. Diese 200 Quadratmeter große Ruhemöglichkeit für die Seele hat das chinesische Büro AZL architects vor kurzem fertig gestellt.
Holz und Stahl sind die Hauptbestandteile der Konstruktion. Im Grundriss quadratisch, wirkt der Bau durch seine Schrägdächer leicht, fast fragil. Im Inneren ist vom Quadrat nichts zu spüren, denn der Gebetsraum orientiert sich an der Raumdiagonalen, so dass er sich in ein Oktogon verwandelt. Eine ephemere Außenhülle aus schmalen Holzgittern umgibt das gesamte Gebäude und bildet einen durchgehenden Korridor. Die Architekten verwenden schwarze, U-förmige Metallhalterungen für die Holzlatten.
Weiß regiert den Innenraum: Wände, Bänke, Boden und Decke sind in diese unschuldige Farbe getaucht, die laut den Architekten die religiöse Bedeutung des Ortes unterstreichen soll. Beim Anblick kommt allerdings eher ein Gefühl von sibirischer Kälte auf. Dafür wirkt die Kapelle von außen mit dem naturbelassenen Holz und den anthrazitfarbenen Dachschindeln beruhigend weltlich. Auf einer der Dachspitzen ist das Kreuz angebracht – so schlicht und leicht wie die Kapelle selbst. (pg)
Fotos: Yao Li
Zum Thema:
Beton oder Holz? Gebetshäuser in der Baunetzwoche#258 „Von der Autobahnkirche zum Raum der Stille“
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