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29.09.2014
Die dunkle Seite des Betons
Einfamilienhaus in Mexiko
Spätestens bei den mysteriösen und fast schon morbiden Beschreibungen der Architekten zu diesem Projekt denkt man an die Blumen des Bösen, die in Mexiko Stadt in einer Häuserschlucht ihr Unwesen treiben. Das, was das mexikanische Büro 3ARCH hier gebaut hat, soll kein einfaches Einfamilienhaus sein, es ist laut ihren Worten eine „Grube“: dunkel, abgeschieden und gegenüber der Außenwelt verschlossen.
Auf einem 287 Quadratmeter großen Grundstück – einer Baulücke zwischen zwei Häusern in Hanglage – entstand ein Wohnhaus mit drei Geschossen, das die Architekten philosophisch beschreiben: „Der Außenraum endet nie, und der Innenraum beginnt nie“. Sie setzten bewusst darauf, die Innenräume mit dem Innenhof verschmelzen zu lassen, so dass der Übergang fließend erscheint.
Drei schmale Betonwände bestimmen die Gebäudestruktur. Das Haus wird dabei in zwei Abschnitte geteilt, in jedem stapeln sich die einzelnen Geschosse wie Schubladen einer Kommode. Im größeren Abschnitt befindet sich ein kleiner quadratischer Innenhof. Hier sieht man eine aus Natursteinen gemauerte Wand und grob verschalte Betonwände, in der Hofmitte steht ein Baum. Durch die an den Wänden entlang angebrachte Betontreppe ist ein Gang in die Höhe möglich.
Im Inneren des Hauses, das auf den Fotos recht düster erscheint, sind schwarze, teils frei stehende Boxen angebracht, in denen sich Bäder und Toiletten befinden. In diesem von kalten und dunklen Materialien bestimmten Eremiten-Domizil freut sich das Auge über die warmen Holzinseln, die die Architekten in der Innenausbau etwa durch Regale oder einzelne Wände schaffen. Aber es ist ja auch ein „Ort der Isolation, zum Nachdenken und Erholen“, so die Architekten, „abgesondert vom urbanen Kontext und verflochten mit der natürlichen Umgebung.“ (pg)
Fotos: The Black Rabbit
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