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19.09.2014
Nächste Station: Identität
UNStudio entwirft Verkehrsnetz in Katar
Doha, die Hauptstadt von Katar, ist eine Bühne für Stararchitekten. Rem Koolhaas baut in der so genannten Education City die neue Nationalbibliothek, und mit Jean Nouvels 2013 fertig gestelltem Burj Doha wuchs die Stadt weiter in die Höhe. Für Mobilität sorgt nun das Amsterdamer UNStudio: Das Büro ist für das Design und die Ausgestaltung des Schnellbahn-Verkehrsnetzes Qatar Integrated Railways Project (QIRP) zuständig.
Das Großprojekt mit insgesamt vier Linien erschließt nicht nur Dohas Stadtgebiet, sondern es soll auch Verbindungsachsen für die Ostküstenregion Katars schaffen. Zunächst sind 35 Stationen geplant – dieser erste Bauabschnitt soll das Rückgrat des Verkehrsnetzes bilden. Weitere 60 Stationen sollen in der nächsten Phase dazukommen.
Das Branding war ganz wichtig: Für einen starken Wiedererkennungswert entwickelte UNStudio ein so genanntes „architektonisches Marken-Handbuch“ – ein Leitfaden zum Ausbau der Stationen, das Formen und Materialien bestimmt. Das Netz erhält dazu drei Identitätsskalen, so die Architekten, nämlich eine Netzwerk-Identität, eine Linien-Identität und eine Stations-Identität. Die Gemeinsamkeit dabei: viel Glas, Licht, Gewölbeformen und helle Farben.
Die Inspiration, berichtet Ben van Berkel, suchte sein Büro in den Traditionen Katars: „Das Zelebrieren der An- und Abreise ist stets beim Entwerfen von Stationen zu finden. Für die QIRP entwarfen wir ein adaptives, parametrisches System, das offene, lichte und einladende Innenräume für jede Station schafft. Traditionelle Architektureigenschaften Katars wurden neu interpretiert.“
Gleichzeitig beruft sich van Berkel auf die geschwungene Form des Dhau – eines Segelschiffs – oder auf die dreieckigen nomadischen Zelte. In den hohen schwebenden Gewölbestrukturen lassen sich diese Formen durchaus wiederfinden.
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