Bereits letztes Jahr sollte die Eröffnung stattfinden, doch die Zeremonie ließ einige Monate auf sich warten: Der Winter war zu hart und die Baustellenorganisation zu schwierig – erklärte dazu die französische Presse. Immerhin waren mehr als 20 unterschiedliche Baubetriebe daran beteiligt, den von den Architekten Marc Barani und Christophe Presle geplanten Um- und Neubau für das Centre de Congrès de Nancy fertigzustellen.

Die beiden Architekten hatten den 2007 ausgelobten internationalen Wettbewerb gewonnen. Nichts Geringeres als ein Leuchtturmprojekt für das zentral am Bahnhof gelegene Viertel Nancy Grand Cœur sollte dabei entstehen. Das bereits bestehende Gebäude stammt aus dem Jahr 1970: ein Werk von Claude Prouvé, dem Sohn von Jean Prouvé. Dieses wurde saniert und durch einen Erweiterungsbau ergänzt.

Alt- und Neubau sind parallel zueinander angeordnet und bilden zwei langgezogene Rechtecke. „Der Zwischenraum bedurfte einer besonderen Aufmerksamkeit“, sagen die Architekten: „Wir wollten Transparenz gegenüber der Stadt und, mehr noch, zum Himmel erreichen“.

Die größte Aufmerksamkeit der Architekten galt dabei der Fassade des alten Gebäudes sowie der Gestaltung der Fassaden des Neubaus: Die architektonischen Sprachen der beiden sollten im Einklang stehen. Die neue Fassade besteht aus einer inneren Aluminiumschicht und einer Außenhülle aus bedrucktem Glas. Laut den Architekten sorgt diese Doppelhautfassade für ein Abmildern der sich schnell wechselnden Lichtverhältnisse in Nancy sowie für ausreichend Lärmschutz. Zuständig für die ausgeklügelte Fassadengestaltung war das Büro VS-A. (pg)

Fotos: Olivier Dancy

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