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05.08.2014
Spiegel im Wind
Pavillon in La Grande Motte
Ein kleiner schwarzer Pavillon gesellt sich zu den riesigen weißen Hotelburgen, die in der französischen Mittelmeerstadt La Grande Motte den Yachthafen säumen. Die Breath Box von NAS architecture (Montpellier), die im Rahmen des Festival of Lively Architecture im Juni 2014 an der Promenade des Urlaubsortes entstand, spielt mit den Sinnen der Touristenströme.
Die Brise des Meeres ist hier nicht nur fühlbar, sondern auch sichtbar: Eine Wand als Vorhang aus quadratischen, beidseitigen Spiegeln schließt den Pavillon zur Wasserseite. Von außen sehen die Besucher, wie der Wind an den lose hängenden Spiegel-Modulen entlangstreicht. Die Spiegelwand zum Meer wird zu einem lebhaft-bewegten Mosaik aus Wasser, Himmel und Stadtlandschaft.
Im Inneren des aus verkohltem Holz gebauten Pavillons geht das Spiel mit den Sinnen weiter: Die Gebäudehülle gleicht einer Käfigstruktur – statt einer geschlossenen Wand besteht sie aus feinen, parallel zueinander angeordneten Hölzern, die Lichtstreifen in das Innere lassen. Je nach Sonnenstand verändern sie sich und werfen ein wildes Zebra-Muster auf den Boden und die innere Spiegelwand. Der Pavillonbau ist im besten Sinn eine lebhafte Architektur, die Wind und Sonne sichtbar und die Stadt lebendig macht.
Fotos: Paul Kozlowski/photoarchitecture
Zum Thema:
Mehr zum Bauen mit verkohltem Holz gibt es in der BAUNETZWOCHE#343 über Terunobu Fujimoris „Rote Architektur“.
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