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29.04.2014
Hammer und Sichel
MVRDV gewinnen Wettbewerb in Moskau
Die kommunistische Großproduktion ist vorbei. Nach mehr als 100 Jahren Geschichte ist das ehemalige metallurgische Werk „Hammer und Sichel“ im Osten Moskaus soweit geschrumpft, dass das 1,8 Millionen Quadratmeter große Gelände nun revitalisiert und zum großen Teil umgenutzt werden soll. Nach einem zweistufigen Wettbewerb sind es die Gewinner MVRDV, die für das Areal ihren Umnutzungsentwurf realisieren dürfen.
Auf dem ehemals produktionsstarken, riesigen Industriegelände, in den 1880er Jahren vom französischen Architekten Goujon erbaut, reduzierte sich in den letzten Jahrzehnten die Aktivität immer mehr. 2013 wurde schließlich ein Wettbewerb ausgeschrieben, dessen erste Runde neben MVRDV diese Büros passierten: LDA Design (Großbritannien), Ateliers Lion Associés (Frankreich), Mega Project (Russland) sowie De Architekten Cie. (Niederlande). MVRDV präsentieren nun eine durchdachte, sich in den alten denkmalgeschützten Bestand integrierende und doch sehr eigenständige Planung, die bis 2021 realisiert werden soll.
Auch wenn die markanten Bestandteile des Stahlwerks, so etwa die Schornsteine, erhalten bleiben, sollen die großräumigen Werkhallen durch eine kleinteiligere Bebauung „mit unterschiedlichem Dichtegrad“ ersetzt werden, die sich an den alten Grundrissen orientieren wird. Als Highlight sehen MVRDV die ehemalige, auf Stelzen angebrachte Transportanlage, die sich mitten durch das Areal zieht. Als eine Art roter Faden sollen die in der Höhe schwebenden Wege in die geplante Parkfläche integriert werden.
Die Umnutzung des Werksareals bringt auch eine Vielfalt an öffentlichen Einrichtungen mit sich: Einzelhandel, Büroflächen mit 16.000 vorgesehenen Arbeitsplätzen sowie Wohnraum für etwa 19.000 Menschen. Die soziale Komponente nicht zu vergessen: Im „neuen, attraktiven, modernen städtischen Quartier“ soll es nicht an Spielplätzen, Sportplätzen, offenen und in Pavillons untergebrachten Märkten, Schulen und Kindertagesstätten fehlen. Mal abwarten, ob es bei den geplanten Kosten von 180 Billionen Rubel, also 3,6 Milliarden Euro, bleiben wird. (pg)
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